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Zwar hält die Corona-Pandemie die Welt noch in Atem, seit für Deutschland aber Exit-Strategien aus dem Lockdown intensiv diskutiert werden, rücken verstärkt auch wieder Aspekte des normalen Lebens in den Vordergrund. Für Autofahrer bedeutet dies, den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel von Winter- auf Sommerreifen zu wählen.

„Die gute alte O-bis-O-Regel, also von Ostern bis Oktober, ist hier schon ein guter Anhaltspunkt,“ sagt Herbert Fuss, Leiter der Abteilung Verkehr und Technik des ADAC Mittelrhein e.V. Stehen dann die definitiv schneefreien Monate vor der Tür, ist auch die Zeit für den Sommerreifen gekommen. Dieser ist vor allem für die Haftung auf trockenem Untergrund und die schnelle Ableitung von Wasser aus dem Kontaktbereich zur Straße ausgelegt. Er sorgt so für spurstabiles Fahren auf nasser und trockener Fahrbahn und einen kurzen Bremsweg.

Einen guten Anhaltspunkt, welchen Reifen man montieren sollte, bieten die jährlichen Tests des ADAC. Aber auch der Reifenhändler vor Ort kann mit fachkundigem Rat zur Seite stehen. Sind noch Reifen aus dem Vorjahr vorhanden, lohnt auf jeden Fall ein Blick auf das Profil und die Reifenflanke. „1,6 Millimeter ist die gesetzliche Mindestprofiltiefe wir empfehlen 3 Millimeter bei Sommerreifen. Ist weniger vorhanden, ist eine Neuanschaffung angezeigt,“ so Fuss. Auf der Reifenflanke findet sich die DOT-Nummer, welche dokumentiert, wie alt der Reifen ist. Man erkennt sie an den Buchstaben DOT, gefolgt von einer vierstelligen Zahlenkombination. An dieser kann man die Produktionswoche und das Produktionsjahr des Reifens ablesen. DOT 2812 bedeutet, dass der Reifen in der 28. Kalenderwoche des Jahres 2012 das Licht der Welt erblickte. Bei einem Alter von mehr als 8 bis 10 Jahren steht ebenfalls ein Neukauf an. „Die Reifen beim Fachhändler zu beziehen ist sowieso ratsam, weil hier auch die Montage der Neu- und Entsorgung der Altreifen fachgerecht erfolgt,“ so Fuss. Werden die Winterreifen in der heimischen Garage bis zum nächsten Einsatz gelagert, gilt es einige Regeln zu beachten. Kompletträder lagern am besten liegend oder an der Wand hängend. Der Luftdruck sollte um 0,5 Bar erhöht werden. Werden nur die Reifen (ohne Felgen) gelagert, so müssen diese stehen. Natürlich muss, in Zeiten von Corona und Covid 19 auch beim Kontakt zu Menschen in Fachwerkstätten auf die entsprechenden Vorsichtsregeln geachtet werde. Eine vorherige Terminvereinbarung und Abstimmung mit der Werkstatt helfen aber, auch in dieser Situation einem Kontakt mit dem Virus aus dem Weg zu gehen. Ein Verzicht auf den Wechsel ist allerdings keine Option, denn die Winterreifen, als Spezialisten für Matsch und Schnee, verschleißen außerhalb ihres Einsatzgebietes viele schneller und haben bei höheren Temperaturen deutlich schlechtere Fahreigenschaften als die Sommerpneus. Ein Hinweis ist Herbert Fuss aber noch besonders wichtig: „Wenn aus dem Vorjahr unterschiedlich stark abgefahrene Reifen übernommen werden, so müssen die mit dem besseren Profil immer auf der Hinterachse montiert werden. Die Fahrstabilität mit den schlechteren Reifen auf der Hinterachse ändert sich dramatisch. Bei einem plötzlichen Spurwechsel kommt das Fahrzeug, selbst mit ESP, zwangsläufig ins Schleudern. Unter Abwägung sämtlicher Vor- und Nachteile muss somit die alte Streitfrage »wohin mit den besseren Reifen?« ganz eindeutig mit »Hinterachse« beantwortet werden. Für die Spurstabilität ist diese nun einmal ausschlaggebend.“ (Quelle ADAC Mittelrhein)