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Kunden erhalten ab Mai Lebensmittel – Ausgabe unter besonderen Bedingungen
Westerwaldkreis. Die Ausgabestellen der Tafel Westerwald sowie der Kleiderladen in Bad Marienberg sind ab der ersten Maiwoche wieder offen. Ab dann erhalten Tafelkunden wieder Lebensmittel – wenn auch unter besonderen Bedingungen. Denn je nach Ausgabestelle gibt es unterschiedliche Regelungen, wie Tafel-Koordinatorin Petra Strunk erklärt.
In den Ausgabestellen des Unterwesterwalds, also denjenigen in Höhr-Grenzhausen, Ransbach-Baumbach, Herschbach sowie Montabaur-Wirges, können die Kunden im Mai vorerst nur in einem 14-tägigen Rhythmus Lebensmittel abholen. „Wer wann an der Reihe ist, steht in den jeweiligen Verbandsgemeindeblättern sowie auf der Homepage www.tafelwesterwald.de“, sagt Petra Strunk und ergänzt, dass auch abgelaufene Tafelausweise vorerst ihre Berechtigung behalten.

Im Oberwesterwald, also in den Ausgabestellen Rennerod, Bad Marienberg, Hachenburg und Westerburg, wird aufgrund anderer Gegebenheiten vorerst ein alternatives System ausprobiert: Dort werden die Haushalte, die Lebensmittel erhalten können, persönlich angerufen.
Obwohl die Ausgabestellen sechs Wochen lang geschlossen waren: Hinter den Kulissen hatte das Tafel-Team viel zu tun. „Die Arbeit ging weiter“, unterstreicht Petra Strunk. „Alle Tafelkunden haben Telefonnummern von hauptamtlichen Mitarbeiterinnen des Diakonischen Werkes bekommen, die sie anrufen konnten, wenn sie von existenziellen Notlagen bedroht waren. Das haben auch viele getan – und für alle haben wir individuelle Lösungen gefunden und konnten helfen.“
Für die Wiedereröffnung der Ausgabestellen mussten die Mitarbeiterinnen ebenfalls viel organisieren – schließlich müssen die Vorgaben der Pandemiepläne mit allen sicherheitsrelevanten und hygienischen Vorschriften bei Abholung der Lebensmittel, deren Sortierung und Ausgabe eingehalten werden. Außerdem dürfen sich immer nur eine begrenzte Anzahl von Menschen gleichzeitig in den Ausgabestellen aufhalten. Darüber hinaus haben Schutzbekleidung und Hygieneartikel das Tafel-Team vor große Herausforderungen gestellt: „Mit viel Mühe haben wir Absperrbänder, Desinfektionsmittel und Mundschutze bekommen“, sagt Petra Strunk. „Handschuhe sind hingegen immer noch Mangelware. Die wurden offenbar im großen Stil gekauft. Deshalb sind wir jedem dankbar, der Einmalhandschuhe für die Tafelarbeit spenden möchte.“
So gut sich das Team der Tafel auch auf die Wiedereröffnung vorbereitet hat: Es ist und bleibt ein Fahren auf Sicht, wie es Petra Strunk formuliert. „Wir planen erst einmal für den Mai. Denn niemand weiß, wie sich die Situation entwickelt. Außerdem wissen wir nicht, wie viele Lebensmittel wir überhaupt bekommen.“
Was hingegen verlässlich ist: das Engagement der Ehrenamtlichen. „Ich finde es schön, dass die allermeisten auch nach der sechswöchigen Pause sowohl im Kleiderladen als auch bei der Tafel wieder dabei sind“, freut sich Petra Strunk. Die große Welle der Hilfsbereitschaft der vergangenen Wochen hat das Team ebenfalls überrascht – obgleich die Tafel nicht jedes Angebot annehmen konnte: „So leid uns das getan hat: Wegen hygienischer, datenschutz- und arbeitsschutzrechtlicher Vorgaben konnten wir den Tafelbetrieb, den wir ja verantworten, nicht einfach in fremde Hände legen“, sagt sie. Auch für die Tafelkunden, für die die vergangenen sechs Wochen mitunter sehr hart waren, hat sie Verständnis. „Aber Tafelarbeit ist keine Grundsicherung, sondern eine freiwillige Zusatzleistung“, betont Petra Strunk. „Sie soll Notlagen abmildern – mehr kann sie nicht leisten.“
Auch der Kleiderladen „mittenDRIN und mehr“ in Bad Marienberg öffnet wieder seine Türen. An allen Vormittagen sowie zwei Nachmittagen können dort dann wieder Frauen, Männer und Kinder gebrauchte Kleidung zu günstigen Preisen erwerben. Und noch eine Sache ist Petra Strunk wichtig: „Auch diejenigen, die bislang keine Tafelkunden waren und nun in finanzielle Not geraten sind, können nun Tafel-Lebensmittel erhalten“, sagt sie abschließend. Da die Tafelsprechstunden noch nicht überall geöffnet sind, können sich diese Menschen beim Diakonischen Werk Westerwald für Fragen und weitere Infos melden: Tel. 02663/9430-0. (bon) (Quelle Evangelisches Dekanat Westerwald)