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Logo ArbeitsNürnbergHerbstliche Belebung am regionalen Arbeitsmarkt: Im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur (Westerwald- und Rhein-Lahn-Kreis) ist die Zahl der Menschen ohne Job erneut gesunken. Ende September sind 5.515 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem August ist das ein Minus von 285 Personen bzw. knapp 5 Prozent. Noch besser fällt der Vergleich mit dem September 2016 aus: Hier gibt es einen Rückgang von 478 Personen bzw. glatte 8 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 3,1 Prozent; das ist eine Verbesserung um 0,2 Punkte gegenüber dem Vormonat bzw. 0,3 Punkte gegenüber dem Vorjahresmonat.

„Der Arbeitsmarkt ist erfreulich stabil und entwickelt sich seit Jahresbeginn positiv“, beobachtet Elmar Wagner, Chef der Arbeitsagentur Montabaur. „Diese Grundtendenz wird nun durch den Saisoneffekt verstärkt, auf den wir im Frühherbst setzen können. Ein wichtiger Indikator ist die deutlich gestiegene Personal-Nachfrage.“ So meldeten die Betriebe dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur und der Jobcenter während der vergangenen vier Wochen 872 Stellen; das ist ein Plus von 165 Angeboten oder fast einem Viertel gegenüber dem August. Die September-Eingänge 2016 werden um 69 Stellen (8,6 Prozent) überschritten.

Für die dauerhaft gute Wirtschaftslage spricht, dass die Beschäftigung seit Jahren kontinuierlich zunimmt. Jetzt liegt die Statistik für das erste Quartal 2017 vor. Danach waren am Stichtag 31. März im Agenturbezirk 98.736 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt – das sind 2.452 Personen oder 2,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Den stärksten Zuwachs (mehr als 500 Personen) verbucht der Dienstleistungssektor, gefolgt vom Gesundheitswesen und dem Bereich Verkehr/Logistik (jeweils knapp 300 Personen).

Mit Blick auf die „Großwetterlage“ bleibt Elmar Wagner optimistisch. Gerade hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung eine Prognose herausgegeben. Demnach bleibt die Konjunktur im Aufschwung: Das Bruttoinlandsprodukt wächst im laufenden Jahr um 1,9 Prozent und 2018 um 1,7 Prozent. Die Erwerbstätigkeit – seit elf Jahren steigend, unterbrochen nur durch die Wirtschaftskrise 2009 – nimmt weiter zu, während die Arbeitslosigkeit – auf dem tiefsten Stand seit 25 Jahren – nochmals moderat sinkt. „An dieser Entwicklung wird unsere Region teilhaben“, ist sich Elmar Wagner sicher. „Wir kennen aber auch die Probleme und Herausforderungen: Bei einer Arbeitslosenquote, die deutlich unter dem Bundes- und Landesdurchschnitt liegt, wird es immer schwieriger, die Fachkräfte zu gewinnen, die die Unternehmen dringend brauchen. Der Weg führt über gezielte Qualifizierung – auch und gerade von Langzeitarbeitslosen.“

Wer an Qualifizierung und Förderung teilnimmt, wird währenddessen laut
Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die so genannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zu den Erwerbslosen u.a. all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Auf dieser Basis kommt der Agenturbezirk Montabaur auf eine Quote von 4,7 Prozent. Im Vormonat waren es 4,8, im Vorjahresmonat 4,9 Prozent.

Zum Schluss ein Blick auf die beiden Landkreise, die der Agenturbezirk umfasst. Im Westerwaldkreis sind derzeit 3.438 Personen ohne Beschäftigung - 186 weniger als im August und 261 weniger als im September 2016. Hier sank die Quote im Monatsverlauf um 0,1 auf 3,1 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,3 Prozent.

Für den Rhein-Lahn-Kreis sind 2.077 Arbeitslose gemeldet – 99 weniger als im August und 217 weniger als im September 2016. Wie im Nachbarkreis ging die Quote innerhalb der vergangenen Wochen um 0,1 Prozent zurück. Sie beträgt jetzt 3,2 Prozent. Vor einem Jahr waren es 3,5 Prozent.