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„Wir vernetzen Land und Leute“, erklärten Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Wirtschaftsminister Volker Wissing und Umweltministerin Ulrike Höfken beim ersten Digitalforum des Landes Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen. Hierfür habe Rheinland-Pfalz mit der „Strategie für das digitale Leben“ in einem Digital-Dialog mit Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern Ziele und Maßnahmen für die kommenden Jahre gebündelt. Zum Kongress im Startup-Zentrum „Freischwimmer“ waren rund 350 Bürgerinnen und Bürger sowie Multiplikatoren gekommen, um sich über die Digitalisierung zu informieren. Die Nachfrage ist sehr groß, deswegen ist für all diejenigen, die keinen Platz mehr bekommen haben, der Live-Stream auf rlp.de abrufbar. Gemeinsam mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing und Umweltministerin Ulrike Höfken stellte die Ministerpräsidentin die Maßnahmen zu Arbeit, Energie, Wirtschaft oder Infrastruktur vor und diskutierte sie mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Zudem zeichnete die Landesregierung die Preisträgerinnen und Preisträger des mit 1.000 Euro dotierten Ideenwettbewerbs „Ehrenamt 4.0“ aus.

„Die Digitalisierung eröffnet uns neue Möglichkeiten zur Gestaltung unseres Alltags, zum Arbeiten, Wirtschaften, Kommunizieren und für die Umwelt. Wir wollen, dass aus technischer Innovation sozialer und gesellschaftlicher Fortschritt entsteht, damit Rheinland-Pfalz so lebenswert bleibt“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Alle Ministerien und ihre Partner seien heute auf dem Digitalforum vertreten. Aufgabe der Landesregierung sei es, Rahmenbedingungen und Spielregeln zu schaffen, damit die Technik dem Menschen diene, niemals anders herum. „Wir wollen eine menschliche Digitalisierung und keine durchdigitalisierten Menschen“, unterstrich die Ministerpräsidentin.

Es ist wichtig, dass wir lernen, die Digitalisierung für uns zu nutzen und sie nicht als abstraktes Fremdes abtun. Es geht nicht nur um Bits und Bytes, sondern ganz konkret darum, Mehrwerte für die Wirtschaft zu schaffen und den Wohlstand für die Gesellschaft zu sichern“, sagte Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing. „Sowohl die Wirtschaft als auch die Politik müssen die Bereitschaft zeigen, neue Wege zu gehen. Das machen wir beispielsweise mit dem Digitalforum und vielen weiteren Projekten wie den Digitalisierungsberatern im Handwerk oder dem Projekt „Baustelleninfo digital“. Wir bringen mittelständischen Unternehmen digitale Lösungen näher, wir nutzen neue Technologien zum intelligenten Verkehrsmanagement und wir wollen Start-ups mit dem Mittelstand besser vernetzen“, so Wissing.

Start-ups weisen oftmals einen hohen Digitalisierungsgrad auf. Mit der 2019 startenden Workshop-Reihe „Connect“ möchte das Wirtschaftsministerium einen Rahmen für Begegnungen zwischen KMU, der Digitalbranche und Start-ups schaffen. „Wenn traditionelle KMU stärker in Verbindung treten mit digitalen Start-ups, wird das die Digitalisierung der Wirtschaft in Rheinland-Pfalz voran bringen“, sagte Wissing.

„Die derzeitige Hitzewelle und die Starkregenereignisse im Frühsommer haben es gezeigt: Der Klimawandel ist spürbar und real – auch hier bei uns. Wir haben uns in Rheinland-Pfalz ambitionierte Klimaziele gesteckt. Die Digitalisierung bietet als neue Querschnittstechnologie passgenaue Lösungen und neue Ansätze“, so Umweltministerin Ulrike Höfken. „Die Möglichkeiten und Instrumente der Digitalisierung ebnen uns den Weg zu mehr Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutz. Das gilt insbesondere für die Energiewende. Intelligente Netze, virtuelle Energiespeicher, Energieeffizienz und unser EffCheck Industrie 4.0 sind nur einige Stichworte. Das Energieversorgungssystem der Zukunft muss hoch flexibel auf kurzfristig auftretende Änderungen beim Energieangebot und Energiebedarf reagieren können. Denn die Energiewende ist das technologische Megaprojekt unserer Zeit. Die Digitalisierung kann hier eine wichtige Rolle spielen.“

Zugleich betonte Höfken: „Es ist uns wichtig, dass die Digitalisierung allen Menschen zugutekommt. Das bedeutet, sie soll transparent, offen und für alle zugänglich gestaltet sein. Kurz: sie ist kein Selbstzweck. Mir persönlich ist es wichtig, dabei auch immer die Bürgerrechte im Auge behalten: Datenschutz, Selbstbestimmung, der Schutz vor Überwachung sowie der Infrastruktur und von Betriebsgeheimnissen, aber auch der Schutz der Persönlichkeitsrechte sind mir ein wichtiges Anliegen.“

„Unsere Antwort auf die Veränderungen in der Arbeitswelt lautet digitale Bildung in Schule und Beruf. Digitale Bildung macht unsere Kinder fit für die Zukunft“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Eine zukunftsfähige digitale Infrastruktur sei die Grundvoraussetzung, um Land und Leute zu vernetzen. Deswegen sorge die Landesregierung dafür, dass alle Regionen des Landes am digitalen Fortschritt teilhaben könnten. Das Land habe in den letzten Jahren bei der Versorgung mit schnellem Internet von 27,2 Prozent Ende 2011 auf knapp 80 Prozent Ende 2017 aufgeholt und liege beim Ausbau des schnellen Internets mit 50 Mbit/s im ländlichen Raum deutschlandweit vorne.

Für die Umsetzung alle Vorhaben der Digitalstrategie, die Ende April der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, werde die Landesregierung rund eine halbe Milliarde Euro aufwenden.

Auf dem Kongress ging es in Workshops um Themen wie „Internet of Things“ oder die Gefahren durch Hacker. Anschauliche Praxisbeispiele zu Gesundheit, Verbraucherschutz und „Digitale Dörfer“ wurden in einem „Digital Foyer“ präsentiert.

Preisträger ausgezeichnet

„Um den gesellschaftlichen Zusammenhalt weiter zu stärken, unterstützen wir das Ehrenamt, damit es von digitalen Chancen profitiert“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Dass die Digitalisierung das Ehrenamt verändere, werde durch den Ideenwettbewerb „Ehrenamt 4.0“ deutlich. Er wurde nach 2017 zum zweiten Mal ausgeschrieben.

Im Rahmen des Digitalforums wurden ehrenamtliche Projekte ausgezeichnet, die digital oder mit digitaler Unterstützung umgesetzt werden. „Selbstverständlich lebt das Ehrenamt vom direkten Kontakt und Austausch. Das soll auch so bleiben. Und dennoch können sich Ehrenamt und Digitalisierung perfekt ergänzen“, erklärte Staatssekretärin Heike Raab bei der Prämierung der zehn besten Projekte, die von einer Jury ausgewählt worden waren: Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz, Rheinhessisches Salonorchester/ Digitaler Orchesterverein, Arbeitskreis Heimatgeschichte Daadener Land, Seniorenbeirat Scheibenhardt, Urbarer Backesbrot, Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, Bürgerauto Birkenfeld, Asyl-Forum Schifferstadt, Carnevalsverein CV Grün-Weiß Bad Salzig e.V. 1959.