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20180926 Kita Himmelfeld AuszeichnungDrei-Sterne-Essen für kleine Gourmets: Mit ihrem Ernährungskonzept hat die städtische Kita Himmelfeld aus Montabaur am Qualifizierungsprogramm für Kitaverpflegung teilgenommen und beim abschließenden Audit drei Sterne erhalten. Je einen Stern gab es für die Qualität der Mahlzeiten, für Essatmosphäre und Ernährungsbildung sowie für das Verpflegungskonzept mit dem Zusatzpunkt Zwischenmahlzeit. Kita-Leiterin Andrea Fuß und Küchenchefin Beate Eberth nahmen die Auszeichnung von Julia Klöckner entgegen, die als Bundesministerin für Ernährung das neue Qualifizierungsprogramm des Dienstleitungszentrums Ländlicher Raum (DLR) in Rheinland-Pfalz unterstützt.
Die Kita Himmelfeld wurde in den Jahren 2012-14 umgebaut und erweitert und verfügt seither über eine eigene Küche und ein eigenes Küchenteam, das jeden Tag drei Mahlzeiten für die Kinder frisch zubereitet. Täglich gibt es ein gemeinsames gesundes Frühstück, an dem alle 110 Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und sechs Jahren teilnehmen. Zum Mittagessen sind 84 Ganztagskinder und 10 Krippenkinder angemeldet, von denen eine Vielzahl auch beim Nachmittagssnack mit am Tisch sitzt.

„Die Frischkostküche ist ein besonderes Qualitätsmerkmal unserer Kita: Die Eltern schätzen das sehr, die Kinder mögen den Duft von frisch gekochtem Essen im Haus und für uns als Kita-Team bietet es sehr viel Flexibilität ein eigenes Küchenteam an Bord zu haben. So können wir auf die individuellen Bedarfe unserer Kinder eingehen“, sagt Kita-Leiterin Andrea Fuß. „Ernährung ist bei uns ein wichtiges Thema, deshalb lag es für uns nahe, an dem Qualifizierungsprogramm „Kita isst besser“ teilzunehmen.“ Beim ersten Stern geht es um die Qualität der angebotenen Speisen. Hier legt die Kita Himmelfeld viel Wert darauf, vor Ort einzukaufen. Sie lässt sich deshalb von Betrieben und Händlern aus der Stadt oder der Region beliefern. Es werden so oft wie möglich Bio-Produkte eingesetzt und bei Obst und Gemüse kommt auf den Tisch, was gerade Saison hat. „Manchmal gehen wir auch mit den Kindern auf dem Wochenmarkt einkaufen. Viele der Händler dort beliefern auch unsere Kita“, erzählt Andrea Fuß. Das Küchenteam unter der Leitung von Beate Eberth bereitet die Mahlzeiten entwicklungsorientiert zu, da die Anforderungen an das Essen insbesondere bei Krippenkindern sehr unterschiedlich sind.

Der zweite Stern bezieht sich auf die Essatmosphäre und die Ernährungsbildung. Die Kinder essen derzeit in ihren jeweiligen Gruppenräumen. Dabei lernen sie den Tisch zu decken, gemeinsam am Tisch zu sitzen und zu essen, Geschirr und Besteck richtig zu benutzen und hinterher gemeinsam ab- und aufzuräumen. „Wir haben das Prinzip des Familientischs: Das Essen kommt in Schüsseln und auf Platten auf den Tisch und jeder nimmt sich was er möchte. Dabei lernen die Kinder das Eingießen, Ausschöpfen, Teilen und Austeilen. Jedes Kind macht das entsprechend seiner Fähigkeiten“, beschreibt die stellvertretende Kita-Leiterin Katharina Lörsch. So lernen die Kinder einzuschätzen, was sie mögen, was sie probieren wollen und wie viel sie essen können. Die Partizipation der Kinder hat dabei oberste Priorität. „Die Erzieherinnen begleiten die Mahlzeiten, regen zum Ausprobieren an und bieten Unterstützung. Sie initiieren Gespräche über das Essen, wie es schmeckt oder woraus es gemacht wird. Dabei stellen sie den Kindern unterschiedliche Essutensilien zur Verfügung, sodass diese so selbständig wie möglich am Essen teilhaben und sich erproben können“, sagt Katharina Lörsch. „So wird die Mahlzeit zum Bildungsort.“

Mit dem gemeinsamen gesunden Frühstück starten die einzelnen Gruppen in den Kita-Tag. Dann sind alle Kinder da und essen zusammen. Als weitere Zwischenmahlzeit gilt der kleine Snack am Nachmittag, der aus Obst, Rohkost, Quark oder Gebäck besteht. Für das Verpflegungskonzept und die Idee der Vollverpflegung, mit den beiden Zwischenmahlzeiten als Zusatzpunkt, gab es den dritten Stern. Laut dem DLR-Programm, werden die Einrichtungen nur als Drei-Sterne-Ernährungs-Kita ausgezeichnet, wenn sie alle drei Qualitätskriterien auf einmal erfüllen können. Ein Sternesammeln, wie man es aus der Gastronomie kennt, ist nicht möglich. Die Auszeichnung gilt für drei Jahre, danach muss die Kita erneut nachweisen, dass sie sich an die strengen Anforderungen des Programms hält. „Das Audit war eine große Herausforderung für die Kita Himmelfeld, die das Team mit Bravour gemeistert hat. Ich bin stolz, dass wir damit die hohe Qualität der Kitas in Montabaur einmal mehr unter Beweis stellen können“, lobte Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland bei einem Besuch in der Kita.