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20181113 Brückeneinweihung BinnbachtalKürzlich wurde die neue Brücke über den Binnbach zwischen Kadenbach und Eitelborn offiziell eröffnet. Ortsbürgermeisterin Ute Kühchen und Ortsbürgermeister Norbert Blath freuten sich sehr, dass die Brücke nach über einem Jahr nun wieder begehbar ist.

Die alte Brückenkonstruktion war im März 2017 durch schwere Regenfälle so stark beschädigt worden, dass sie gesperrt werden musste. Die alte Brücke existierte schon seit Urgedenken und war ursprünglich von Bürgerinitiativen oder Vereinen aufgebaut und immer wieder repariert worden. Sie ist nicht nur die kürzeste fußläufige Verbindung zwischen den Ortsgemeinden Kadenbach und Eitelborn, sondern auch eine Querverbindung zwischen der "Wäller Tour Augst" und dem Natur-Entdeckungspfad Binnbachtal, der im Frühjahr 2019 neu aufgebaut wird.

Der Brückenbau war ein Projekt der Teilnehmer des 44. Meisterkurses für Wasserbau des Berufsbildungszentrums der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, sowie der Fachschule für Wasserbau der BBS Technik in Koblenz. Gunnar Kuhlmann, Ausbilder des Meisterkurses und Kadenbacher Bürger, plante zusammen mit den Teilnehmern den neuen Übergang über den Binnbach. Beim Brückenbau wurde die natürliche Durchgängigkeit des Gewässers wieder hergestellt. Das stieß auf große Zustimmung bei den zuständigen Umweltbehörden, weil so die natürliche Bachsohle wieder aufgebaut wurde und alle Lebewesen im und am Bach einen ungehinderten Durchgang haben. Auch Revierförster Gebhard Klein sprach den Wasserbauern ein großes Lob für die gelungene Arbeit aus. Nicht nur der Bach, sondern auch die Wanderer und Spaziergänger im Binnbachtal werden von dieser Maßnahme zukünftig profitieren.

Ursprünglich war die Planung nur als theoretisches Projekt für die Teilnehmer des Meisterkurses gedacht. Die Gruppe hatte zunächst das Gewässer untersucht und die Schadenssituation analysiert. Dann wurden verschiedene Varianten entwickelt, wie man einen neuen Übergang gestalten kann. Diese wurden im Ortsgemeinderat von Kadenbach beraten und bewertet und schließlich entschied man sich für den Bau der Brücke.

Die 18 Teilnehmer konnten nun in die genauere Planung einsteigen und die Ausschreibung sowie Kostenschätzungen vorbereiten. Dann kam der Entschluss, dass man das bis dahin theoretisch geplante Projekt doch auch selbst praktisch umsetzen könnte. Zuvor entfernte ein Arzbacher Erdbauunternehmen noch die alte Verrohrung und bereitete das Baufeld für die anstehende Baumaßnahme vor. Der ortsansässige Bauingenieur Marius Böttcher wirkte bei der statischen Berechnung mit. Danach wurden an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden im Oktober die Ärmel hochgekrempelt: Die drei alten Schachtringe à 800 Kilogramm dienten als Fundament und wurden mit 2,5 Tonnen Beton gefüllt. Außerdem kamen 15 Tonnen Wasserbausteine zur Böschungssicherung zum Einsatz. Zusätzlich wurden aus den angrenzenden Wäldern Baumstämme zur naturnahen Gewässerbettabsicherung eingebaut. Bei der Brücke, einem 300 Kilogramm schweren Stahlgestell, handelt es sich um eine moderne Stahl-Holzkonstruktion nach einem Entwurf von Gunnar Kuhlmann. Insgesamt wurde hier nicht nur mit großem Maschineneinsatz, sondern auch mit viel Muskelkraft gearbeitet. Immerhin brauchte es zehn Männer, um die Brücke endgültig auf die Fundamente zu setzen. Auch das Bachbett erhielt ein ganz neues Erscheinungsbild inklusive einer kleinen Furt für Pferde.

„Es hat sehr viel Spaß gemacht und die Gruppe gut zusammengeführt“, bedankte sich einer der Teilnehmer im Namen von allen bei Gunnar Kuhlmann.

Wer schwer arbeitet muss auch bei Kräften bleiben. Ingrid Berrang, Ratsmitglied in Kadenbach, übernahm die Verköstigung und brachte selbst hergestellte herzhafte und süße Stärkungen ins Binnbachtal, die dankend angenommen wurden.

Ortsbürgermeisterin Ute Kühchen begleitete das Projekt federführend in Absprache mit Ortsbürgermeister Norbert Blath. Beide bedankten sich ganz herzlich bei allen Beteiligten. „Dass die Maßnahme jetzt so umgesetzt wurde, freut nicht nur Kadenbach, sondern auch Eitelborn", so Norbert Blath. Die beiden Ortsgemeinden teilen sich die Kosten des Projektes, zu denen auch eine Spende an den Förderverein des Bildungszentrums gehört, mit der die Teilnehmer des Meisterkurses eine Abschluss- und Bildungsfahrt teilweise finanzieren wollen.