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Limburg (ots) - In der Nacht zum Donnerstag ist in der Mainzer Straße in Langendernbach die Sprengung eines Geldautomaten gescheitert. Ersten Ermittlungen zu Folge machten sich zwei maskierte und dunkel gekleidete Täter zwischen 02.15 Uhr und 02.50 Uhr an dem Automaten im Vorraum einer dortigen Bankfiliale zu schaffen und versuchten diesen zu sprengen. Im Anschluss ergriffen die Unbekannte allerdings die Flucht, ohne den Geldautomaten geöffnet zu haben. Der entstandene Sachschaden wird auf rund 2.000 Euro geschätzt.
Nach Feststellung der Tat gegen 07.20 Uhr wurde der Bereich rund um den Geldautomaten aufgrund der polizeilichen Maßnahmen zunächst abgesperrt. Zudem erfolgte eine Gasmessung der Feuerwehr aus Frickhofen, welche negativ verlief.

Aufgrund des vermehrten Sprengens von Geldautomaten, auch in anderen Bundesländern, wurde im Hessischen Landeskriminalamt eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die sich ausschließlich mit diesem Phänomen beschäftigt. Die erfahrenen Ermittlerinnen und Ermittler, die gemeinsam mit der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main sowie mit Unterstützung aller hessischen Polizeipräsidien agieren, haben bereits jetzt große Fortschritte erzielt. So liegen mittlerweile belastbare polizeiliche Erkenntnisse vor, dass die Straftäter für die Begehung dieser Delikte aus umliegenden Ländern anreisen und sich direkt nach der begangenen Tat mithilfe hochmotorisierter Fahrzeuge, rücksichtsloser und für Dritte sehr gefährlicher Fahrweise wieder ins Ausland absetzen.
Das Hessische Landeskriminalamt bittet Sie deshalb im Rahmen Ihrer Bankgeschäfte grundsätzlich auf verdächtiges Verhalten von Personen zu achten. Nach polizeilichen Erkenntnissen werden die späteren Ziele im Vorfeld ausgekundschaftet. Die Täter betreten die Räumlichkeiten, schauen sich die Gegebenheiten an, fertigen Bilder oder Videos und verlassen die Örtlichkeit, ohne ein Bankgeschäft getätigt zu haben. In dieser sogenannten "Vortatphase" bewegen sich die Täter recht unauffällig. Für die eigentliche Tatbegehung werden neben hochmotorisierten auch unauffällige Kraftfahrzeuge (Mittelklassewagen, Kleintransporter, etc.), oder auch Motorroller genutzt. Sollten Sie solche Auffälligkeiten feststellen, informieren Sie direkt die Polizei unter der 110 und sprechen Sie die Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen der jeweiligen Bank oder Sparkasse an. Sofern es möglich ist, versuchen Sie sich Details zu merken. Für die Polizei ist jeder Hinweis wichtig. Auch mit vermeintlich unwichtigen Details, wie z.B. das Aussehen der Personen oder welche Sprache gesprochen wurde, können Sie uns helfen, diese rücksichtslosen Straftäter zu ergreifen. Treten Sie jedoch niemals an verdächtige Personen heran! Rufen Sie umgehend die Polizei unter der 110!
Sollten Sie Zeuge einer Geldautomatensprengung werden, bringen Sie sich direkt in Sicherheit und rufen Sie die Polizei. Betreten Sie nach einer solchen Tat niemals die Räumlichkeiten, in denen es zur Explosion gekommen ist! Sie bringen sich hierdurch in Gefahr. Weiterhin ist es für die Arbeit der Polizei sehr wichtig, den Tatort unverändert vorzufinden und untersuchen zu können. Sollten Sie im Zusammenhang mit der Sprengung verdächtige Personen wahrnehmen, achten Sie auf Details. Die Anzahl der beteiligten Personen, die Kleidung oder die Sprache sind wichtige Hinweise für unsere Ermittlerinnen und Ermittler. Auch das Fluchtfahrzeug sowie die Fluchtrichtung der Täter sind von großer Bedeutung für einen Ermittlungserfolg. Zeugen, die, ohne sich selbst in Gefahr gebracht zu haben, Fluchtphasen mit dem Smartphone aufgenommen haben, gaben der Polizei bereits wertvolle Hinweise.
Mögliche Zeugen oder Hinweisgeber werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei in Limburg unter der Telefonnummer (06431) 91400 in Verbindung zu setzen.

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