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20191009 Frauenfruhstuck LMLimburg-Weilburg. Das überparteiliche Netzwerk „Frauen in der Kommunalpolitik“ im Landkreis Limburg-Weilburg hat sich zu einem Austausch getroffen. Schon zwei Jahre vor den nächsten Kommunalwahlen in Hessen diskutierten die Anwesenden über ein wichtiges Thema: „Mehr Frauen in die Parlamente“. Warum ist das wichtig? Der Frauenanteil in den Parlamenten ist sinkend, ob im Bundestag oder Landtag, so auch im Kreistag des Landkreises. Obwohl es inzwischen viele Politikerinnen in Spitzenpositionen gibt, darf es nicht darüber hinwegtäuschen, dass 100 Jahre nach dem Erhalt des Wahlrechtes Frauen in der Politik unterrepräsentiert sind. In 2021 finden in Hessen die nächsten Kommunalwahlen statt und der Anteil von Frauen in den Städte- und Gemeindeparlamenten im Landkreis Limburg-Weilburg liegt derzeit zwischen 0 und 29 Prozent. Im Kreistag des Landkreises sind bei der letzten Wahl im Jahr 2016 24 Prozent Frauen eingezogen.

„Von einer paritätischen Besetzung der Parlamente sind wir noch weit entfernt. Dabei ist es doch zielführender und effektiver, wenn Frauen ihre Sichtweisen, Erfahrungen und Interessen in die Entscheidungen der Kommunalparlamente einbringen können“, so die Kreisfrauenbeauftragte Ute Jungmann-Hauff. Die Kommunalpolitikerinnen sind sich einig: „Das soll sich ändern. Wir müssen Frauen motivieren, in der Gemeinde Verantwortung zu übernehmen. Derzeit liegt die konkrete Gestaltung des Lebensumfeldes der Bürgerinnen und Bürger in der Kommunalpolitik in den Händen der Männer.“ Die einzige Bürgermeisterin des Landkreises Limburg-Weilburg, Silvia Scheu-Menzer, ist der Meinung, dass Frauen gezielt angesprochen und motiviert werden müssten, Spaß an der politischen Aufgabe und Mitgestaltung in ihrer Gemeinde zu übernehmen.
Die Bedeutung des Netzwerks „Frauen in der Kommunalpolitik“ wurde ausführlich diskutiert und dabei festgestellt, dass die Mandatsträgerinnen in unserem Landkreis das Angebot des Austausches und Netzwerkens, das Schauen über den Tellerrand, nicht sinnvoll nutzen, so die Frauenbeauftragte Ute Jungmann-Hauff. Für nächstes Jahr ist ein Einführungskurs mit dem Titel „Engagiert vor Ort“ für interessierte Frauen geplant, begleitet von einem Mentoring-Programm. Alle an Kommunalpolitik interessierten Frauen können sich im Kreisfrauenbüro melden, Telefon:06431-296 131, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Einen speziellen inhaltlichen Vortrag zu der Thematik „Häusliche Gewalt“ gab es von der Vertreterin des Limburger Frauenhauses, Antje Ludwig. Sie stellte die Beratungsarbeit des Frauenhauses vor und sprach das Problem der langen Verweildauer der Frauen im Frauenhaus an. Weil am Wohnungsmarkt kaum bezahlbare Wohnungen zu finden seien, könnten Frauen nicht ausziehen. Deshalb mussten laut Ludwig in den letzten Jahren schon Frauen abgewiesen werden, da die Plätze nicht ausreichten. Das sei nicht gut für die in Not geratenen Frauen, gab sie zu. Die finanzielle Situation der Frauenhäuser hat sich in all den Jahren nicht verändert, die Zuwendungen sind freiwillige Leistungen der Kommunen. Die Mandatsträgerinnen waren sich einig, dass es zur finanziellen Absicherung von Frauenhäusern dringend politischen Handlungsbedarf auf Bundes- und Landesebene gibt. Ferner wurde das Projekt „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“, das im Landkreis in diesem Jahr eingeführt wurde, vorgestellt. Nähere Informationen dazu gibt es unter www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de.
(Quelle: Pressemitteilung, Kreis Limburg-Weilburg)