Drucken

Fünf Prozent der Menschen in westlichen Industrieländern müssen in der heutigen Zeit mit einer Krebsdiagnose leben. Folglich ist auch in der heimischen Region sicherlich genügend Potenzial vorhanden, um die vor allem während der Corona-Zeit etwas eingeschlafene Selbsthilfegruppe für Krebsbetroffene und deren Angehörige zu reaktivieren. Das möchte Margit Wolf schaffen, die die Nachfolge von Margret Hähner angetreten hat.

Margit Wolf kann von einer Krebskrankheit Betroffene und deren Angehörige und Freunde nur ermuntern, zu den Treffen der Selbsthilfegruppe zu kommen. „Wir sprechen nicht den ganzen Abend über Krankheiten, lachen auch viel zusammen“, erklärt sie. Die regelmäßigen Treffen sollen jeden zweiten Montag im Monat um 18:30 Uhr in der evangelischen Kirche in Limburg stattfinden. Kommen kann auch ohne Voranmeldung jeder, der sich für das Thema interessiert. Denn auch Familienangehörige und Freunde leiden oft darunter, wenn ein Mensch aus ihrem Umfeld an Krebs erkrankt ist. Natürlich kann jeder in der heutigen Zeit bei Problemen und offenen Fragen auch im Internet mit anderen Betroffenen in Kontakt treten. Margit Wolf findet persönliche Treffen aber viel besser, weil sie da andere bei Sorgen einfach mal in den Arm nehmen und trösten kann. Sich im Rahmen der Selbsthilfegruppe mit anderen persönlich austauschen zu können, die Erfahrung im Umgang mit einer Krebserkrankung hätten, sei gerade für Menschen wichtig, die das erste Mal im Leben mit einer solchen Situation konfrontiert seien.
Themen kann es in Zusammenhang mit einer Krebserkrankung viele geben. Ärztliche Beratung darf eine Selbsthilfegruppe natürlich nicht anbieten, aber man kann andere Gruppenmitglieder fragen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und welche Erfahrungen sie damit gemacht haben. Wo kann man sich moralische und finanzielle Unterstützung holen? Beispielsweise beim Verein Dehrner Krebsnothilfe, mit dem die Selbsthilfegruppe eng zusammenarbeit. Viele Betroffene und ihre Angehörigen brauchen nicht nur psychische Unterstützung. sondern auch finanzielle. Zum Beispiel, wenn hohe Behandlungskosten auf einen zukommen, weil man eben alles versucht, um wieder gesund zu werden. Oft brechen auch Einnahmen weg, wenn der Krebskranke oder sein pflegender Partner durch die Krankheit nicht mehr arbeiten gehen kann.
Margret Hähner sagt: „Wird man plötzlich mit einer Krebserkrankung konfrontiert, ist das wie ins kalte Wasser geschmissen zu werden“. Die Teilnahme an der Selbsthilfegruppe solle frisch Erkrankten Mut machen. Denn hier würden sie auf Menschen treffen, die es geschafft und ihre Krebserkrankung besiegt hätten. Mit Empathie solle auf die Lage jedes einzelnen Gruppenteilnehmers bzw. jeder Teilnehmerin eingegangen werden. Wichtig sei, Kranke nicht alleine dastehen zu lassen. Margret Hähner kam 2009 zu der Gruppe dazu. Dies über ihren Mann, der damals selbst unter Krebs litt. In der Gruppe konnte er offen über seine Situation sprechen. „Der Austausch hat ihm gutgetan. Und so bin ich auch mit zu den Treffen“, berichtet Hähner. Sie ist nach dem Tod ihres Gatten der Gruppe treu geblieben und hat die Leitung der Gruppe übernommen. Margit Wolf, die vor eineinhalb Jahren aus familiären Gründen aus Berlin nach Limburg gezogen ist, hat ihre Mutter auch an den Krebs verloren. Ihr Leben musste weitergehen, aber die Gedanken an das Thema haben sie nicht losgelassen. So begann sie, sich ehrenamtlich um die schwerstkranken Bewohnerinnen und Bewohner eines Hospizes zu kümmern, nachdem ihre Mutter dort gut betreut worden war. Nachdem sie in die heimische Region gezogen war, begann Margit Wolf sich ehrenamtlich für die Dehrner Krebsnothilfe in der Limburger Kontaktstelle zu engagieren und lernte dort Margret Hähner kennen. Wer Interesse an der Mitwirkung in der Selbsthilfegruppe hat, erreicht Margit Wolf unter Telefon 0174 1977473 oder unter der E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Wer eine Selbsthilfegruppe für sein Thema sucht oder gründen möchte, kann sich jederzeit an Michelle Bautz von der Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises wenden. Sie ist unter Telefon 06431 296 635 und per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichbar. (Quelle Kreis Limburg Weilburg)

Kategorie: Service, Tipps und Lebenshilfe
Zugriffe: 468