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Die herbstliche Belebung am Arbeitsmarkt ist im Oktober etwas gebremst worden. Der Bestand der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen, das ist eine untypische Entwicklung für den Oktober im Vergleich mit den Vorjahren. Zum Monatsende verzeichnet die Statistik für den Agenturbezirk Montabaur 7.288 arbeitslose Menschen in den Landkreisen Westerwald und Rhein-Lahn. Das sind 47 Personen mehr als vier Wochen zuvor und 229 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 4,0 Prozent und bleibt damit deutlich über den Vorjahreswerten. Im letzten Jahr lag sie im Oktober bei 3,8 Prozent.

„Die sonst zu dieser Jahreszeit übliche Entspannung bleibt hinter dem gewohnten Umfang zurück. Der Abstand zum Vorjahr vergrößert sich damit immer mehr. Aktuell liegt die Zahl der Arbeitslosen auf dem höchsten Punkt der letzten sechs Jahre“, erklärt Dieter Knopp, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Montabaur. „Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist weiterhin überwiegend durch Stagnation gekennzeichnet. Unser regionaler Markt zeigt sich im bundesvergleich mit einer Quote von 4,0 Prozent relativ robust, eine generelle Trendwende können wir aber, vorsichtig optimistisch, erst wieder im Frühjahr 2026 erwarten“.

Der Stellenmarkt bleibt auf einem bemerkenswert guten Level. Trotz der Krise in der Industrie, entstehen in vielen Branchen – Pflege, Gesundheit, Verkehr, öffentlicher Dienst – neue Stellen. Seit Jahresbeginn meldeten heimische Betriebe 5.143 neue Stellen und zeigen einen Mehrbedarf von 764 Arbeitskräften im Vergleich zu dem Zeitraum von Januar bis Oktober 2024. er aktuelle Bestand von 3.125 offenen Stellen bietet vor allem Fachkräften ein breites Spektrum von Beschäftigungsoptionen in der Region. Für Ungelernte und Geringqualifizierte erschwert es die Arbeitssuche.

Berufliche Qualifizierung sei für arbeitslose Menschen jetzt das Gebot der Stunde: „Hier setzen wir an - mit Paketen aus guter Beratung, gezielter Qualifizierung und Vermittlung. Wer sich schwertut, wieder in Beschäftigung zu finden, sollte die Zeit der Arbeitslosigkeit unbedingt für eine Weiterbildung nutzen und sich dabei an der betrieblichen Nachfrage orientierten. Die individuellen Chancen auf eine dauerhafte Berufsperspektive steigen damit beträchtlich!“ erklärt Knopp.

Die Eckdaten aus den beiden Landkreisen: Im Westerwaldkreis sind 4.374 Menschen ohne Beschäftigung gemeldet – 25 Personen weniger als vor einem Monat und 93 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote fällt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent und liegt damit genau auf den Vorjahreswert.

Für den Rhein-Lahn-Kreis weist die Statistik 2.914 Männer und Frauen ohne Job aus; das ist eine Zunahme um 72 Personen gegenüber dem Vormonat und 136 Personen gegenüber dem Vorjahresmonat. Hier stieg die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt 4,4 Prozent und liegt damit auch 0,2 Prozentpunkte über dem Oktoberwert 2024. (Arbeitsagentur Montabaur) 

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