Einsatzbereitschaft der überörtlichen Hilfe probte mit lokalen Kräften
Am vergangenen Wochenende übten rund 400 Einsatzkräfte der Einsatzbereitschaft der überörtlichen Hilfe im Leitstellenbereich Montabaur an verschiedenen Standorten unterschiedliche Szenarien. Ziel war es, die überregionale Zusammenarbeit im Katastrophenfall praxisnah zu trainieren und weiter zu optimieren. Auch die Zusammenarbeit zwischen untereinander unbekannten Einsatzkräften auf teils fremden Gebieten und die Orientierung bei zerstörter Infrastruktur standen im Fokus.
Eine Einsatzbereitschaft im Katastrophenschutz ist ein fest strukturierter Verband aus verschiedenen Hilfsorganisationen, der im Bedarfsfall über Landkreisgrenzen hinweg eingesetzt werden kann. Dazu gehören spezialisierte Einheiten wie Sanitätsdienst, Betreuung, Logistik und Führungskomponenten. Diese Kräfte können gemeinsam große Schadenslagen bewältigen und lokale Einsatzstrukturen unterstützen.
Zunächst fuhren am Freitag circa 30 Fahrzeuge mit rund 150 Einsatzkräften aus Koblenz nach Dierdorf, um dort ihre Unterkunft in der Nelson-Mandela-Schule zu beziehen. Am Samstag wurden dann der Westerwaldkreis, der Rhein-Lahn-Kreis sowie der Landkreis Altenkirchen zur Übung hinzugezogen. Das Szenario im Westerwaldkreis sah ein Erdbeben vor, das große Teile des Kreises und der Infrastruktur zerstört hatte. Auf dem Gelände des ehemaligen Industriebetriebes Osmose in der Gemarkung Staudt hatte der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Wirges, Thomas Huberty, eine realistische Lage vorbereitet. Beim Einsturz einer Halle wurden mehrere Personen verschüttet, die gesucht, gerettet und geborgen werden mussten. Neben dem Löschzug der Einsatzbereitschaft der überörtlichen Hilfe aus dem Landkreis Ahrweiler war auch die Einsatzbereitschaft aus dem Westerwaldkreis mit zwei Löschzügen vor Ort. Diese setzt sich durch Einsatzkräfte und Fahrzeuge aus den Einheiten Westerburg, Meudt, Hilgert, Freilingen, Neuhäusel, Wirges und Herschbach (Uww.) zusammen. Unterstützung erhielten die Kameraden durch DRK-Kräfte aus Wirges, Siershahn und Selters sowie die BRH-Rettungshundestaffel Westerwald. Die SEG Verpflegung aus Rhens versorgte die Übenden derweil mit Getränken und Essen. Insgesamt waren bei diesem Teil der Übung im Westerwaldkreis rund 110 Personen im Einsatz.
Vor Ort machte sich der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Westerwaldkreises, Tobias Haubrich, ein Bild und zeigte sich begeistert von der reibungslosen Zusammenarbeit der verschiedenen Landkreise. Darüber hinaus lobte er das Konzept der überörtlichen Bereitschaften, die bei entsprechenden Großschadenslagen eine adäquate Unterstützung böten. Ähnliche Szenarien wurden auch im Landkreis Altenkirchen mit einer großflächigen Unwetterlage und im Rhein-Lahn-Kreis mit einem Waldbrand beübt. (Westerwaldkreis)