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Kreis Altenkirchen. Genau 60 Jahre, nachdem mit „Georg“ und „Füsseberg/Friedrich“ die beiden letzten Erzgruben im Kreis Altenkirchen geschlossen wurden und eine beispiellose Ära zu Ende ging, gibt es Bestrebungen, dieses große Erbe der Industriegeschichte touristisch aufzuwerten und überregional besser zu vermarkten. Bedeutet: Kein Klein-Klein mehr, sondern mit einem qualitativ hochwertigen Angebot neue Akzente im regionalen Tourismus setzen. Das Ganze hat bereits einen Namen, nennt sich „Grubenwelten“ und soll mit Unterstützung des LEADER-Programms umgesetzt werden.

„Wir haben im Kreis Altenkirchen bereits viele Vereine und Einrichtungen, die die Erinnerung an den Bergbau und die Industriekultur wachhalten. Daran soll auch nicht gerüttelt werden, vielmehr ist geplant, dass gewaltige touristische Potenzial ,unter Tage‘ noch besser auszuschöpfen und die einzelnen Angebote zu vernetzen“, erläutert Jennifer Siebert. Die Leiterin der Regional- und Kreisentwicklung gehört neben Lena Helleisz (Agentur Kohl & Partner), Michael Volkwein (tourismusberatung.net) und Christoph Eul (Mantomedia) zu einem Projektteam, das dieser Tage die Arbeit aufgenommen hat.

Dabei geht es zunächst einmal darum, die touristischen Infrastrukturen an verschiedenen Orten zu überprüfen, sind die Standards doch so unterschiedlich wie die Gruben selbst. Besichtigt wurden u.a.: die Grube Georg, der Alvenslebenstollen bei Burglahr, die Grube Bindweide in Steinebach, der Schieferstollen Wilhelmslust in Mudersbach und selbstverständlich das Kreisbergbaumuseum in Sassenroth. Zu einem anschließenden Workshop waren die lokalen Betreiber von Schaubergwerken und anderen Einrichtungen der Industriekultur jetzt nach Wissen eingeladen. Ziel war es, einen gemeinsamen Kriterienkatalog für die Bewertung touristisch relevanter Infrastrukturen für die „Grubenwelten“ zu erarbeiten.

Nach diesem ersten „Aufschlag“ wird das Projektteam nun genau darauf schauen, wie es vor Ort um die touristische Marktfähigkeit und Erlebnisqualität bestellt ist. Dabei spielt nicht nur die personelle Ausstattung und die Digitalisierung eine Rolle, sondern auch die Nachhaltigkeit - nicht nur in finanzieller Hinsicht. Am Ende soll mit Hilfe der LEADER-Mittel in Höhe von 25.000 Euro ein schlüssiges Szenario sowohl für die Betreiber als auch die Entscheider in der Politik dargestellt werden, in welcher Form die Region mit den „Grubenwelten“ werben kann und wo noch „Hausaufgaben“ gemacht werden müssen, damit die Qualität des Angebots für die touristische Vermarktung stimmt. Dazu ist im August ein weiterer Workshop geplant, und auch hier hofft das Projektteam auf eine breite Beteiligung und Mitwirkung. (Kreis Altenkirchen)

Kategorie: Bunte Meldungen
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