Limburg: Saison der Eichenprozessionsspinner beginnt
Mit den steigenden Temperaturen laden unsere Wälder und Parks zu entspannten Aufenthalten ein. Getrübt wird der Aufenthalt derzeit durch die Raupen des Eichenprozessionsspinners, die wieder aktiv sind. Die wärmeliebenden Insekten bevorzugen lichte Eichenbestände, Waldränder und Alleen. Gerade jetzt, wo viele Menschen ihre Freizeit im Grünen verbringen, ist daher besondere Aufmerksamkeit gefragt.
In Limburg wurden in den vergangenen Jahren besonders Eichen rund um die Kläranlage in Eschhofen sowie im Linterer Wäldchen und im Gebiet Wingertsberg/Eichelberg in Lindenholzhausen regelmäßig befallen. Auch am Schafsberg gab es vereinzelt Vorkommen.
Gesundheitsrisiko durch Brennhaare
Sobald die Raupen das dritte Larvenstadium erreichen – typischerweise im Mai und Juni – entwickeln sie winzige Brennhaare, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten. Der Kontakt mit diesen Haaren kann bei Menschen und Tieren zu starkem Juckreiz, Hautentzündungen und sogar allergischen Reaktionen führen. Besonders empfindlich reagieren Schleimhäute und Augen.
Die Stadtverwaltung empfiehlt daher, einen Abstand von mindestens zehn bis fünfzehn Metern zu befallenen Bäumen einzuhalten. Noch nicht mit Warntafeln kenntlich gemachte befallene Eichen können über das Online-Portal „Sag’s uns einfach“ gemeldet werden: www.limburg.de/sagsunseinfach
Maßnahmen bei Kontakt
Sollte es dennoch zu einem Kontakt mit Raupen oder Nestern kommen, können folgende Maßnahmen helfen: Augen nicht berühren, rasch duschen, Kleidung bei mindestens 60 Grad Celsius waschen. Bei starken Reaktionen sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) empfiehlt diese Sofortmaßnahmen, um das Nesselgift unschädlich zu machen.
So ist der Eichenprozessionsspinner identifizierbar
Die Larven sind zunächst unauffällig bräunlich-gelb. Mit zunehmender Entwicklung zeigen sie einen dunklen Rückenstreifen, weiße Brennhaare und bilden die charakteristischen „Prozessionen“ am Stamm aus. Im letzten Stadium vor der Verpuppung sind die Raupen bis zu fünf Zentimeter lang und nisten sich in größeren Gruppen an Stämmen oder in Astgabeln ein.
Natürliche Feinde – und Augenmaß
In der Natur haben die Eichenprozessionsspinner einige natürliche Feinde: Vögel wie der Pirol oder der Kuckuck, Insekten wie Schlupfwespen oder Puppenräuber helfen, das Gleichgewicht zu halten. Deshalb werden Nester an wenig frequentierten Stellen nicht entfernt. Anders sieht es an Orten mit hoher Aufenthaltsqualität aus – wie dem Schafsberg. Dort werden die Nester bei Bedarf durch Fachfirmen entfernt. (Stefanie Kesper- Süß)