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Limburg-Weilburg. Nachdem es zuletzt auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2020 zu einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg gekommen war mussten die Veterinärbehörden neuerlich am 14. Juni 2024 feststellen, dass sich die Tierseuche im Dreiländer-Eck Hessen/Rheinland-Pfalz/Baden-Württemberg ausbreitet. Das erste infizierte Wildschwein hierbei wurde Nahe Rüsselsheim im hessischen Landkreis Groß-Gerau am 14. Juni 2024 gefunden.

Aufgrund der sofortigen, umfangreichen Schutzmaßnahmen und Suchtätigkeiten der drei Bundesländer, wie auch der betroffenen Landkreise, konnte die weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Richtung Norden bisher erfolgreich verhindert werden.

Mit der Bestätigung eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest am 13. Juni 2025 in den Landkreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein (Nordrhein-Westphalen) erhält das Seuchengeschehen nun auch wieder für den Landkreis Limburg-Weilburg neue Brisanz.

Bei diesem Ausbruch handelt es sich nicht um eine Verschleppung des Virus aus Südhessen, sondern um einen Neuausbruch. Das Friedrich-Löffler-Institut berichtet auf seiner Website hierzu: „Die Variante aus NRW unterscheidet sich signifikant sowohl von den bisher bekannten westdeutschen Fällen (Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg) als auch von den Varianten aus den östlichen Bundesländern (Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern).“ Die DNA der Virusvariante in NRW hat Ihren Ursprung in Süditalien. Die in Hessen grassierende Virusvariante hat ihren Ausgangspunkt in Südosteuropa.

Oberstes Ziel aller Behörden ist es eine weitere Verbreitung der Seuche zu verhindern, um unsere Hausschweinbestände zu schützen und wirtschaftlichen Einschränkungen, soweit möglich, vorzubeugen.

Jörg Sauer, Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Limburg-Weilburg und zuständiger Dezernent für das Veterinärwesen, bittet die Bevölkerung sich aktiv an der Seuchenbekämpfung zu beteiligen. Indem Reste von Lebensmittel tierischen Ursprungs bewusst nur sachgerecht in der Mülltonne entsorgt werden, kann die Bevölkerung dazu bereitragen einen Weg der Verbreitung der Seuche zu verhindern. Denn das für Menschen ungefährliche Virus überträgt sich auch über verarbeitete Schweinefleischprodukte, wie beispielsweise Wurst oder Schinken, die, unachtsam weggeworfen, leicht von Wildscheinen gefressen werden können.

Diese Maßgabe gilt insbesondere auch für den Pausenstopp während des Sommerurlaubs an einer Tank- und Rastanlage. An diesen Stellen sind ausschließlich die dafür vorgesehenen Abfallbehältnisse zu nutzen und wieder zu verschließen. Diese einfache Maßnahme ist ein wichtiger Beitrag, um einer weiteren Ausbreitung der Seuche auch über große Entfernungen vorzubeugen.

Dr. Kerstin Herfen, Leiterin des Fachdienstes Veterinärwesen und Verbraucherschutz, richtet sich darüber hinaus noch einmal an alle Schweinehalter (auch die Hobbytierhaltung) mit dem dringenden Appell nicht unnachlässig zu werden und die Biosicherheitsmaßnahmen bei der eigenen Tierhaltung zu überprüfen und gegebenenfalls nachzubessern. Hierzu kann die sogenannte „ASP‐Risikoampel“ der Universität Vechta genutzt werden. Sie ist unter dem Link: https://risikoampel.uni-vechta.de aufrufbar.

Detaillierte und tagesaktuelle Informationen zu dem Seuchengeschehen in Hessen sind auf der Homepage des Hessischen Landwirtschaftsministeriums zu finden:
https://landwirtschaft.hessen.de/Tierschutz-und-Tierseuchen/Tierseuchen/Afrikanische-Schweinepest (Kreis Limburg Weilburg) 

Kategorie: Bunte Meldungen
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