Wäller Helfen in der Staatskanzlei ausgezeichnet
Mainz/Westerwald. Der Verein Wäller Helfen e. V. ist mit dem Brückenpreis 2025 des Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer ausgezeichnet worden. In der Kategorie „Gesellschaftliches Engagement für eine bessere Welt“ würdigte das Land Rheinland-Pfalz das Projekt „Wir forsten auf – 100.000 Bäume für den Westerwald“. Aus mehr als 126 Bewerberinnen und Bewerbern wurde der Westerwälder Nachbarschaftshilfe-Verein ausgewählt und gehörte am Samstag in der Staatskanzlei in Mainz zu den sechs Preisträgern, die den Brückenpreis 2025 entgegennehmen durften.
Engagement, das Brücken baut
Unter dem Leitmotiv „Engagement leben, Brücken bauen, Integration stärken“ würdigt der Brückenpreis seit vielen Jahren Menschen, Initiativen und Organisationen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Rheinland-Pfalz stärken. Vergeben wird er durch den Ministerpräsidenten.
Rund 1,5 Millionen Menschen engagieren sich ehrenamtlich im Land. Mit dem Brückenpreis rückt die Landesregierung dieses Engagement in den Fokus, macht Projekte sichtbar und setzt ein Zeichen der Anerkennung. Die Auszeichnung wird in sechs Kategorien vergeben, darunter auch der Bereich „Bürgerschaftliches Engagement für eine nachhaltige Welt“, in den das Projekt von Wäller Helfen thematisch einzuordnen ist. Jede ausgezeichnete Initiative erhält neben einem symbolischen Brücken-Pokal auch eine finanzielle Unterstützung sowie ein Image-Video über ihr Engagement.
Ministerpräsident Alexander Schweitzer betonte bei der Verleihung, wie wichtig dieses Engagement gerade in herausfordernden Zeiten sei:
Es sei alles andere als selbstverständlich, sich bei den vielen Krisen in der Welt zusätzlich in der eigenen Region zu engagieren. Der Brückenpreis gelte daher nicht nur den sechs Preisträgern, sondern auch allen weiteren Bewerberinnen und Bewerbern, die mit ihrem Einsatz den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken.
„Wir forsten auf – 100.000 Bäume für den Westerwald“
Ausgezeichnet wurde Wäller Helfen für das Projekt „Wir forsten auf – 100.000 Bäume für den Westerwald“. Was als Reaktion auf kahle Hänge, Borkenkäfer-Schäden und Trockenheit begann, hat sich zu einer der größten bürgerschaftlichen Aufforstungsinitiativen in der Region entwickelt.
In den vergangenen fünf Jahren ist es dem Verein gelungen, mehr als 10.000 Menschen – Familien, Schulklassen, Jugendgruppen, Unternehmen, Feuerwehren, Vereine und Einzelpersonen – zum Mitmachen zu bewegen. Gemeinsam pflanzten sie im Westerwald bereits über 91.600 Bäume. Die Marke von 100.000 Bäumen rückt damit sichtbar näher.
Die Idee dahinter ist bewusst einfach gehalten:
Baumpatenschaften für Privatpersonen, Firmen und Institutionen,
Pflanzaktionen mit Kindern und Jugendlichen,
enge Zusammenarbeit mit Forstämtern und Kommunen,
und ein klarer Fokus auf regionale Verantwortung und Klimaschutz.
So verbindet das Projekt ökologische Ziele – Wiederbewaldung, CO₂-Bindung, Lebensraum für Tiere – mit sozialem Anspruch: Menschen jeden Alters erleben, dass sie gemeinsam konkret etwas für ihre Heimat tun können.
Wäller Helfen: Vom Corona-Hilfsnetz zum mehrfach ausgezeichneten Verein
Entstanden ist Wäller Helfen während der Corona-Pandemie aus der Frage, ob und wie Nachbarschaftshilfe über die akute Krisenzeit hinaus verstetigt werden kann. Aus spontanen Hilfsaktionen – Einkäufe, Fahrdienste, Unterstützung im Alltag – entwickelte sich ein strukturiertes Netzwerk, das heute in vielen Bereichen aktiv ist: Nachbarschaftshilfe, soziale Projekte, Jugendengagement, Armutsprävention und Umwelt- und Klimaschutz.
Der Brückenpreis 2025 ist bereits die dritte große Auszeichnung für den Verein in diesem Jahr.
Bereits im Januar wurde Wäller Helfen für sein digitales und vernetztes Engagement gewürdigt.
Im September folgte der Deutsche Award für Nachhaltigkeitsprojekte 2025, bei dem der Verein in der Kategorie „Gemeinnützige Initiative – NPOs“ mit seinem Gesamtkonzept „Gemeinsam statt einsam“ prämiert wurde.
Mit dem Brückenpreis setzt der Verein nun ein weiteres Ausrufezeichen – diesmal im Zusammenspiel von Nachbarschaftshilfe, Klimaschutz und regionaler Identität.
„Gemeinsam statt einsam für unsere Region“
Der Vorstand des Vereins zeigte sich in Mainz sichtlich bewegt. Für Wäller Helfen ist die Auszeichnung gleichermaßen Anerkennung und Auftrag.
Der zweite Vorsitzende Volker Stahl brachte es bei der Preisverleihung auf den Punkt:
„Aus der Coronakrise heraus entstand immer wieder die Frage, ob unser Verein auch über diese Zeit hinaus bestehen kann. Heute können wir sagen: Wir haben auf regionaler, überregionaler und bundesweiter Ebene gezeigt, dass wir halten, was wir versprechen. Unser Motto ‚Gemeinsam statt einsam für unsere Region und unsere Heimat‘ ist kein Slogan, sondern gelebte Wirklichkeit.“
Auch Vereinsgründer und Vorsitzender Björn Flick betont die Breite des Engagements:
„Dieser Preis gehört allen Menschen, die im Westerwald mit anpacken – den Ehrenamtlichen auf den Pflanzflächen, den Spenderinnen und Spendern, den Schulen, Kitas, Unternehmen und Partnern. Wir pflanzen nicht nur Bäume, wir pflanzen Hoffnung und Zusammenhalt.“
Ein Aushängeschild für den Westerwald – und für Rheinland-Pfalz
Mit inzwischen tausenden Engagierten in den verschiedenen Projekten – von Hilfsaktionen für Bedürftige über Jugendprojekte bis hin zu Umwelt- und Aufforstungsmaßnahmen – ist Wäller Helfen zu einem sichtbaren Aushängeschild des Westerwaldes geworden.
Das Projekt „Wir forsten auf“ steht exemplarisch dafür, wie lokales Engagement weit über die Region hinaus Strahlkraft entfalten kann:
Der Westerwald profitiert durch konkrete, sichtbare Wiederbewaldung.
Kinder und Jugendliche lernen früh, dass Klimaschutz vor der Haustür beginnt.
Unternehmen und Institutionen finden eine praktische Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen.
Und das Land Rheinland-Pfalz zeigt, dass ehrenamtliches Engagement ein tragender Pfeiler moderner Gesellschaftspolitik ist.
Mit dem Brückenpreis 2025 würdigt die Staatskanzlei nicht nur ein einzelnes Projekt, sondern auch die Fähigkeit des Vereins, über Jahre hinweg Menschen zu verbinden, Brücken zu bauen und aus vielen kleinen Beiträgen eine große Bewegung zu machen.
Der Blick nach vorn ist klar: Die 100.000-Bäume-Marke soll in nächster Zeit erreicht werden – und darüber hinaus will Wäller Helfen weiterhin zeigen, wie Nachbarschaftshilfe, Klimaschutz und gesellschaftlicher Zusammenhalt Hand in Hand gehen können.
Gratulanten gehört neben dem Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz auch Ortsbürgermeister, Gerhard Semmelrogge, der selbst an seinem privaten Geburtstag den Weg nicht Staatskanzlei in Mainz gefunden hat. (Wäller helfen)