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Ausbildungsjahr 2021 schließt mit 2.876 neuen Lehrverträgen / Imagekampagne setzt starken Akzent bei der Nachwuchsgewinnung

KOBLENZ. Zum Ende des jüngsten Ausbildungsjahres 2021 ist die Zahl neuer Lehrverhältnisse auf 2.876 leicht gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 0,3 Prozent. Mit Ausbruch der Corona-Krise 2019 musste die Wirtschaft aufgrund Kontaktbeschränkungen und abgesagter Berufsinformationsveranstaltungen einen starken Bewerberrückgang verkraften. „Diese Delle konnten wir bislang nicht korrigieren“, stellt die Spitze der Handwerkskammer (HwK) Koblenz klar. Erfreulich ist die Nachwuchs-Situation nach der Flutkatastrophe im Landkreis Ahrweiler. Mit 279 neuen Lehrverträgen konnte hier ein Zehnjahresrekord aufgestellt werden. „Nach der Flut hatten wir Sorge, betroffene Handwerksbetriebe würden Schwierigkeiten in der Durchführung ihrer Ausbildungsbemühungen sehen. Der nun erzielte Anstieg ist auch ein klares Aufbruchssignal. Die Betriebe blicken nach vorn und brauchen für den Wiederaufbauprozess Fachkräfte, die sie verstärkt selbst ausbilden“, so HwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich. Er betont auch: die Fachkräftesicherung bleibt das bestimmende Thema im Handwerk. „Wirtschafts- und Auftragslage sind gut. Doch viele Betriebe könnten mehr leisten, wenn geeignete Fachkräfte da wären.“

Ein wichtiger Baustein bei der Gewinnung des handwerklichen Nachwuchses ist die Bundesimagekampagne. Im Januar 2010 gestartet, stellt sie seit nunmehr zwölf Jahren Motive ins Rampenlicht, die den öffentlichen Blick auf das Handwerk lenken sollen. Das jüngste Kampagnenmotto lautet „Hier stimmt was nicht“ und greift den Wahrnehmungsprozess des handwerklichen Alltags im Kindesalter auf. „Wann hören wir eigentlich auf, unsere eigene Welt zu erschaffen“ fragt eine Stimme aus dem Hintergrund des TV-Spots, während Kinder im Fernsehspot ihr Baumaterial für eine Papphütte im Kinderzimmer heranschaffen.

Die Hauptakteure der aufmerksamkeitsstarken Kampagnenmaßnahmen sind dabei keine Handwerker, sondern Kinder, die ihre (unbewusst) handwerklich geprägten Alltagsgeschichten erzählen. Da wird ausprobiert, getüftelt, geforscht und untersucht. Ideale Voraussetzungen für eine handwerkliche Laufbahn … bis die Erwachsenen mit ihren Vorstellungen einer Berufswahl eingreifen. „Unsere Kinder lernen, mit dem Kopf zu arbeiten. Mit den Händen arbeiten sollen dann andere“, beschreibt ein Plakatmotiv sehr zutreffend ein gesellschaftliches Phänomen. Handwerkliche Leistungen werden durchaus anerkannt und geschätzt, geht es aber um die Berufsfindung der eigenen Kinder oder Schüler, findet sich das Handwerk nicht im Favoritenkreis wieder. Die Kampagnenmotive mit TV-, Online- und Plakatpräsenz sollen nachdenklich machen und in der Ansprache künftiger Fachkräfte zum Umdenken anstoßen. Mehr Infos zur Ausbildung im Handwerk unter www.handwerk.de. (Quelle IHK Koblenz)