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WISSEN. Extremwetterereignisse mit Folgen ungeahnten Ausmaßes werden immer häufiger. Jüngstes Beispiel ist die Jahrhundertflut an der Ahr. Dass auch die Menschen im Westerwald nur knapp dem Unglück entronnen sind, ist nur wenigen bekannt. Das verdanken sie lediglich
einem glücklichen Umstand: Der Wind hatte sich zwei Stunden zuvor gedreht. Bis dahin waren die Region
Wissen und der gesamte Westerwald als betroffene
Gebiete auf dem Unwetterradar deutlich zu sehen.
Was im Ernstfall zu tun ist und wie man sich vor Extremwetterschäden absichern kann, darüber informierte die Westerwald Bank gemeinsam mit der R+V Versicherung am vergangenen Dienstag im KulturWerk in Wissen.

„Es gibt Wichtigeres, als das Fotoalbum im Keller zu
retten“, mahnte R+V Bezirksdirektor Alexander Schmidt an. „Nämlich Überleben. Alles andere kann man regeln. 
Dafür sind wir da.“ Eine Milliarde Euro hat die R+V Versicherung zur Schadensregulierung und -begleichung an
der Ahr geleistet. Durch die Elementarversicherung sind Schäden durch Extremwetterereignisse abgedeckt. Wer
allerdings keine vorweisen kann, ist auf Spenden und
freiwillige Unterstützung angewiesen. Einen Anspruch
darauf, wieviel, wann und ob überhaupt ausgezahlt wird, hat dabei keiner der Betroffenen. Auf finanzielle Hilfen vonseiten des Landes Rheinland-Pfalz besteht kein
Rechtsanspruch. Die Dringlichkeit der rechtzeitigen
Absicherung im Schadensfall griff Dr. Ralf Kölbach vom Vorstand der Westerwald Bank eG nochmals auf: „Wir
fühlen uns im Sinne unserer Kunden verpflichtet, uns auch um Informationen außerhalb des täglichen Bankgeschäfts zu kümmern.“

„Wir müssen uns auf Hochwasser und extreme Trockenheit einstellen und so weit wie möglich Vorsorge treffen. Dazu zählt, die Bevölkerung rechtzeitig zu warnen. Dafür brauchen wir Sirenen mit Lautsprechern, die Bund und Land in den nächsten drei bis fünf Jahren finanzieren
müssen. Fakt ist, dass nach der Flut nun die Ebbe kommt und die Mittel überall gekürzt werden.“, betonte Bürgermeister Berno Neuhoff. Die waldreiche Hügelregion mit teilweise schwer zugänglichem Gelände sowie neun Flüsse und Bäche stellen ein außerordentliches Risiko im Falle von Extremwetterlagen dar. Bereits in den 70-er Jahren war Wissen, vergleichbar mit der geografischen Lage im Ahrtal, selbst von einer Flut betroffen. „Vonseiten der Kommunen und des Landkreises laufen die Präventionsarbeiten zum Katastrophenschutz auf Hochtouren. Doch die Verantwortung für das eigene Haus muss jeder selbst tragen“, so Neuhoff abschließend.

„Extreme Wetterlagen sind nicht planbar“, bestätigte auch Björn Goldhausen, Meteorologe und Pressesprecher von Wetter Online, und gab zu bedenken, dass mit ihnen im Zuge des rasch fortschreitenden Klimawandels immer
häufiger zu rechnen sei. (Quelle Westerwaldbank)