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Garanten des Zusammenhalts
Kreis Altenkirchen. Ohne Urkunden, dafür mit umso mehr Respekt und Anerkennung sind am Dienstag Abend durch Landrat Dr. Peter Enders Feuerwehrehrenzeichen in Gold und weitere Auszeichnungen an verdiente Kameraden aus dem Kreisgebiet verliehen worden. Damit wurde für eine 45- bzw. 35-jährige aktive Dienstzeit gedankt. Dass es ohne formale Schriftstücke gehen musste, war den politischen Entwicklungen in Mainz geschuldet: Es fehlte noch an der Unterschrift des neuen Innenministers. Die Urkunden werden somit nachgereicht, doch handelte es sich ohnehin eher um eine Randnotiz. Viel wichtiger war es Dr. Enders, bei dieser Feierstunde einmal klarzustellen, was eine Gesellschaft zur Gemeinschaft macht, wie wichtig in Zeiten wie diesen der Zusammenhalt ist und welch wichtige Vorbildfunktion die Feuerwehren dabei einnehmen.

Die Freiheit, die man in Deutschland genieße, führe auch zu Pflichten, so der Landrat. Und zwar das Leben bewusst zu gestalten, für Werte und Entscheidungen, für uns selbst und die Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen. „Ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement in der freiwilligen Feuerwehr zeigt das in besonderer Weise“, sagte Dr. Enders. Im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte seien einst selbstverständliche soziale Bindungen verloren gegangen. Viele Menschen lebten fern ihrer Familien, scheuten vor Mitgliedschaften in Vereinen, Kirchen oder Parteien. Individuelle Interessen und Lebensstile würden bevorzugt. „Das birgt Risiken. Denn ohne inneren Zusammenhalt kann auch eine moderne Gesellschaft nicht dauerhaft bestehen“, betonte der Landrat.
Im Landkreis Altenkirchen sei dieser nicht mehr selbstverständliche Zusammenhalt noch vorhanden, sagte Dr. Enders und verwies als Beispiel auf die hohe Bereitschaft zur Blutspende. Gleichwohl müsse man hart dafür arbeiten. Die Mitglieder der Feuerwehren setzten hier ein klares Zeichen: Ihr Einsatz rund um die Uhr für Menschen in Notlagen sei mehr als ein Hobby oder Zeitvertreib. „Es ist Berufung.“
Der Staat, so führte der Verwaltungschef weiter aus, müsse die Rahmenbedingungen schaffen, damit die Freiheit des Einzelnen, das Zusammenleben und das Gemeinwohl gesichert seien. Andererseits seien die Bürger gefordert, ihren Beitrag für eine funktionierende Gesellschaft zu leisten. „Wir brauchen mehr denn je Vorbilder. Es braucht Persönlichkeiten wie Sie, die ihre Verantwortung erkennen und danach handeln“, sagte Dr. Enders. In seinen Dank schloss er natürlich auch die Partnerinnen und Partner der Feuerwehrleute ein.
Assistiert von Ralf Schwarzbach, dem Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises, nahm der Landrat die Ehrungen vor. Dabei stand zunächst ein Kamerad aus Weyerbusch im Fokus: Andreas Krüger, seit 37 Jahren im Dienst, erhielt für seine Leistungen das Goldene Feuerwehrehrenzeichen am Bande. In der Vita des Hauptbrandmeisters stehen über 30 Jahre als Kreisausbilder, zehn Jahre als Wehrführer und zehn Jahre als stellv. Wehrleiter. In der Übergangsphase der Fusion der Verbandsgemeinden Altenkirchen und Flammersfeld war er als Wehrleiter tätig. Folgende Kameraden wurden anschließend mit dem Feuerwehrehrenzeichen geehrt (teils in Abwesenheit):
• für 45 Jahre: Klaus-Dieter Buchner (VG Daaden-Herdorf), Dr. Reinhard Kramer, Hans Dieter Lehnhard (beide VG Altenkirchen-Flammersfeld), Rudolf Solbach, Hans-Joachim Hensel, Rolf Schmidt (alle VG Kirchen), Wilfried Hassel, Ralf Voigt (beide VG Hamm).
• für 35 Jahre: Dirk Rosenkranz, Michael Schlosser, Olaf Schlosser, Heiko Weyand (alle VG Daaden-Herdorf), Alexandra Reifenrath (VG Wissen), Thomas Pfeifer, Stefan Kreuz, Stefan Neuser, Burkhard Becker, Frank Seibert, Matthias Kipping (alle VG Kirchen), Daniel Schmitt, Guido Weller, Michael Becker, Sascha Schäfer (alle VG Altenkirchen-Flammersfeld).
Ausgezeichnet wurden ferner für zehnjährige Kreisausbilder-Tätigkeit Matthias Theis, Tobias Elster, Jochen Stinner, Timo Martin und Daniel Hundhausen. Seit zehn Jahren im Gefahrstoffzug im Einsatz sind Jan Peter Pfeiffer, Peter Mies, Andreas Lippert und Marcel Kallscheid. (Quelle Kreis Altenkirchen)