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„Vereine, das ist etwas, das gibt es nur in Deutschland“, sagen die beiden ehrenamtlichen Sportcoaches Silvia Dibalova und Simon Elhadj. Beide sind nach Deutschland migriert und kennen es aus ihrem Geburtsländern Tschechien und Algerien anders, kommerzieller.

„Vereine Leben von Ehrenamtlichen wie Ihnen. Sie tragen dazu bei, dass neue Mitglieder die Vielfalt und Leistung bereichern und fördern“, weiß Michael Stanke, 1. Stadtrat der Stadt Limburg, zu berichten. „Ohne das Vereinsleben in Deutschland wäre Leistungssport und Sozialisation kaum möglich“, so Stanke weiter.

Die Sport-Coaches sollen dazu beitragen, dass Menschen mit sozialer Benachteiligung, Geflüchtete sowie Migranten in die Vereinslandschaft integriert werden. Die vier engagierten Sportler sind Teil des Landesförderprogramms „Sport integriert Hessen“. Inhalt des Programms des Landes Hessen ist unter anderem das zur Verfügung stellen von Fördermitteln für Städte wie Limburg, um Integration und soziale Teilhabe in der Vereinslandschaft zu ermöglichen. Sie erhielten für ihr Engagement vom hessischen Innenminister Peter Beuth unterschriebene Urkunden, die Stanke an die Sport-Coaches überreichte.

Die Gründe der vier für die Ausübung der ehrenamtlichen Tätigkeit sind vielfältig.
„Vereinssport eignet sich besonders für eine niederschwellige Teilhabe, erklärt Walter Hölzer, der seit 2016 Sport-Coach bei der Stadt Limburg ist und viele Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund auf diese Weise zum Sport gebracht hat. Das liege daran, dass für Vereinssport wie Fußball oftmals keine teure Ausrüstung nötig sei und damit jeder irgendwann in seinem Leben schon einmal Berührungspunkte hatte, führt Hölzer weiter aus. Seine Welt war immer die Leichtathletik, die ihn als Jugendlichen zu nationalen und internationalen Vergleichskämpfen führten. Irgendwann kam dann die B-Lizenz im Fußball hinzu und seitdem hat er einige Junioren- und Seniorenmannschaften trainiert.

Das Sport zur Gewaltprävention beiträgt, hat er nicht nur während seiner Tätigkeit als Leiter der Koordinierungsstelle Gewaltprävention des Hessischen Kultusministeriums festgestellt. Körperliche Auslastung baut Stress und Aggressionen ab.
Silvia Dibalova, die erst durch den Umzug der Familie nach Limburg und die Wahl einer ihrer Söhne, Judo auszuüben, zu dem Sport kam, leitet mittlerweile das Training für die Kindergruppen beim Judo-Club Limburg 1952. Sie selbst hat für den Verein einige Zusatzausbildungen erfolgreich abgeschlossen und betätigt sich als Jugendwartin im Vorstand. Durch den Sport und ihre ehrenamtliche Tätigkeit sei sie erst richtig in Deutschland angekommen, so Dibalova. Ihr Sprachtalent, sie spricht vier Sprachen (deutsch, englisch, slowakisch und tschechisch), erleichtere ihr die Integrationsarbeit, erzählt sie. Wobei: „Sport spricht eine eigene Sprache“.

Das Simon Elhadj einfach gern mit Menschen zu tun hat, zeigt nicht nur sein Beruf als Erzieher im Kindergarten. Für ihn sei der Sport ein Türöffner in eine zweite Familie, den Judoverein Elz gewesen. Er selbst habe einen Migrationshintergrund und könne sich sehr gut in die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen aus anderen Ländern, aber auch aus sozial schwierigen Verhältnissen hineinversetzen.
„Ich bin nicht nur Sport-Coach, ich bin in allen Belangen und Lebenslagen Ansprechpartner für die Kinder und Jugendlichen“, sagt Elhadj. Mit seinem Netzwerk zu anderen Vereinen und Institutionen möchte er vor allem Barrieren abbauen und Brücken aufbauen.

Sport-Coach Victoria Demleitner kann sich ein Leben ohne Sport nicht vorstellen. Bereits von Kindesbeinen an hat sie Ballett und Tanzsport ausgeübt. Mittlerweile ist sie im Fitnessbereich unterwegs, wobei es ihr dort die Ausdauersportarten wie Jumping-Fitness, Zumba oder Joggen besonders angetan haben, denn, wie sie sagt: „Dabei kann ich mich richtig auspowern und den Kopf freibekommen.“ Genau das möchte sie als Sport-Coach weitergeben und so vielen Menschen wie möglich den Zugang zu einer Sportart ermöglichen. Dabei sei die Sportart, die ausgeübt werde, nebensächlich, wichtig sei, der Spaß daran, das gute Gefühl dabei und einfach mal Dampf ablassen oder auch Probleme vergessen zu können.

Alle Coaches verbindet die Liebe zum Sport und den Gedanken, diesen möglichst vielen Menschen insbesondere denen am Rande der Gesellschaft zugänglich zu machen.
Gemeinsam mit Lukas Hohly, der für die Jugendarbeit der Stadt Limburg zuständig ist und das Programm betreut, arbeiten die Sport-Coaches an Sportformaten wie dem Mitternachtssport und dem Bolzplatzturnier in der Südstadt. „Bereits bei diesen Events können wir viele Jugendliche aus verschiedenen Nationen und Kulturkreisen zusammenbringen und als Team Sport machen“, freut sich Hohly über die hohe Partizipation an den städtischen Angeboten.
Die Sport-Coaches sind ehrenamtlich tätig und erhalten eine Aufwandsentschädigung für Ihre Arbeit. Sie haben an einer ganztägigen Schulung durch die Sportjugend Hessen teilgenommen und werden regelmäßige Regionaltreffen besuchen, um sich mit Sport-Coaches anderer Kommunen auszutauschen und zu vernetzen.
Neben der Förderung von Sport-Coaches können Kommunen durch die Landesfördermittel auch Vereine unterstützen, die bereits Integrative Arbeit leisten oder Mitglieder mit Migrationshintergrund haben.
Weitere Informationen zum Förderprogramm „Sport integriert Hessen“ sind hier zu finden:
https://innen.hessen.de/sport/integration-und-gewaltpraevention/sport-integriert-hessen (Quelle Stadt Limburg)