Am Nachmittag des 16. Juni 2025 haben Mieter*innen des Berliner Wohnhauses Q216 gemeinsam knapp 60 Mietrügen im Büro der Hausverwaltung Q.I.M. abgegeben. Diese verwaltet das Objekt für Arnd Ulrich und Lutz Lakomski, die Geschäftsführer der GPU (Gesellschaft für Projektentwicklung und Unternehmensberatung mbH) mit Sitz in Dernbach. Mit diesem Schritt gehen die Mieter*innen juristisch gegen die unzulässig hohen Mietpreise vor.
Seit mehr als einem Jahr organisiert sich ein Teil der fast 500 Bewohner*innen in der Mieter*innengewerkschaft Berlin, um sich gegen die überhöhten Mieten zur Wehr zu setzen. „Wir haben es auch schon auf anderen Wegen probiert und zu Gesprächen eingeladen. Aber wenn sich da nichts bewegt, müssen wir jetzt rechtliche Schritte gehen“, erklärt Thomas K., der schon seit vielen Jahren im Haus wohnt.
Vor einem Jahr gab es bereits Verhandlungen zwischen den Eigentümern und der Hausgemeinschaft. „Herr Lakomski wirkte im Gespräch offen und ist auf uns zugekommen. Aber leider hat er sich nicht an die getroffenen Vereinbarungen gehalten“, so Lino Masius von der Gewerkschaft. Er unterstützt das Haus als Externer und fungiert als Sprachrohr. „Viele sind verängstigt, direkt in Konfrontation mit den Eigentümern zu treten, weil sie Angst um ihre Wohnung haben. Aber allen ist klar, dass es so nicht weitergehen kann. Deshalb gehen wir jetzt den Schritt, gemeinsam die Mietrügen einzureichen. Wir sind frustriert, wie der Kontakt zu den Eigentümern bisher lief. Aber wir sind optimistisch, dass wir unser Ziel erreichen werden.“
Die Mieten im Q216 liegen teilweise weit über dem Mietspiegel, was die finanzielle Belastung für die Bewohner*innen erheblich erhöht. Zudem gehen viele Mieter*innen davon aus, dass sie für Quadratmeter zahlen, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. „Wir haben nachgemessen. Ich habe nur 22 Quadratmeter nach eigener Messung, aber zahlen muss ich für 25 Quadratmeter“, berichtet Judith F., eine betroffene Mieterin. (MGB Q216)