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Der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer und Michelle Bautz von der Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises Limburg-Weilburg haben sich mit dem Tag der Selbsthilfe sehr zufrieden gezeigt. In der Limburger Stadthalle sowie auf dem Europaplatz präsentierten sich 50 Selbsthilfegruppen aus dem Landkreis sowie Beratungseinrichtungen. Zahlreiche Interessierte waren gekommen, um sich dort kostenlos zu informieren. Jörg Sauer hatte die Eröffnung gemeinsam mit dem Kreistagsvorsitzenden Joachim Veyhelmann und der Leiterin des Gesundheitsamtes, Kirsten Eckenberg, vorgenommen. Unter den zahlreichen Gästen befanden sich auch die Hünfeldener Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer sowie die Landtagsabgeordneten Andreas Hofmeister und Tobias Eckert.

Betroffene aus vielen Bereichen und ihre Angehörige fanden beim Tag der Selbsthilfe viele kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, die meist eigene Erfahrungen mit Krankheiten, Behinderungen, Süchten, psychischen Erkrankungen und vielen anderen Themen haben. Es gab aber auch über den ganzen Tag interessante Fachvorträge sowie spannende Mitmachaktionen. So konnten die Gäste in einem Alterssimulationsanzug oder auf einem Demenzparcours austesten, wie es sich anfühlt, gebrechlich zu sein. Angeboten wurde zudem ein Dunkelkaufhaus, wo die Besucherinnen und Besucher erleben konnten, wie es ist, blind zu sein. Im Konferenzraum fand eine Podiumsdiskussion „Von Selbsthilfe lernen“ statt. Dort sprachen mehrere Expertinnen und Experten über die Fragen „Wie kann eine Arzt-Patienten-Beziehung gelingen?“ und „Was braucht die Selbsthilfe jetzt und in Zukunft?“.

Landrat Michael Köberle und Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer freuten sich, dass nach corona-bedingter, zweijähriger Abstinenz des Selbsthilfetages die Veranstaltung von den Selbsthilfegruppen derart stark nachgefragt wurde, dass ein Teilnahmerekord zu verzeichnen war. Jörg Sauer ist ebenso begeistert von der stetig zunehmenden Zahl an Selbsthilfegruppen im Landkreis Limburg-Weilburg, die mittlerweile fast alle Themen abdecken. „Es besteht ein Bedürfnis der Menschen nach Ansprache“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete: „Betroffene und Angehörige suchen kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, an die sie sich wenden können“. Der Tag der Selbsthilfe spiegele die Breite des Angebotes in der Region wieder. In den Selbsthilfegruppen gebe es viele Menschen, die selbst eine ähnliche Geschichte hätten und dann anderen in derselben Situation mit Rat und Tat zur Seite stehen könnten.

Michelle Bautz ergänzte, dass sich die Zahl der Selbsthilfegruppen im Kreis von 2018 bis 2022 von 60 auf 84 erhöht habe. Sie habe befürchtet, dass durch Corona möglicherweise die Aktivitäten der Selbsthilfegruppen nachlassen könnten, doch das Gegenteil sei der Fall gewesen. Die Nachfrage nach den Gruppen sei in der Coronazeit auch gestiegen, weil sich viele mit ihren Sorgen alleine gelassen gefühlt hätten. Manche Probleme wie Süchte seien in der Pandemiezeit Angehörigen erst aufgefallen. Beispielsweise gebe es auch neue Gruppen. So habe sich landesweit im Landkreis die erste Longcovid-Gruppe gegründet. Positiv in der Corona-Zeit sei gewesen, dass dadurch zahlreiche neue Online-Angebote und eine bessere Vernetzung der Gruppen untereinander entstanden seien. Auch die Sorge, dass sich beim ersten Tag der Selbsthilfe nach der Corona-Pause zu wenig Mitwirkende finden, habe sich als völlig unbegründet erwiesen. Fast allen Gruppen sei es sogar ein wichtiges Anliegen gewesen, sich nach dieser Pause endlich mal wieder öffentlich zeigen zu können.
Mehr zur Selbsthilfekontaktstelle und den Selbsthilfegruppen im Landkreis Limburg-Weilburg erfahren Interessierte auf www.selbsthilfe-limburg-weilburg.de (Quelle Stadt Limburg)