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Synode: Urkunde für den „Grünen Hahn“ – Stelle für Klimaschutz-KoordinatorIn kommt – Haushaltslage hat sich etwas entspannt
Westerwaldkreis. Das Evangelische Dekanat Westerwald hat den „Grünen Hahn“ – nun auch ganz offiziell, schwarz auf weiß: Während der Frühjahrssynode in Westerburg hat die Klimaschutzmanagerin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Kathrin Saudhof, die Zertifizierungs-Urkunde überreicht. Der Wäller Kirchenkreis erfüllt also alle Vorgaben des kirchlichen Umweltmanagementsystems und trägt dazu bei, die Verantwortung für die Schöpfung systematisch umzusetzen.

Die Urkunde ist ein Meilenstein eines Wegs, der im Herbst 2020 begann. Am Ziel ist das Dekanat mit der Verleihung freilich nicht, betont Kathrin Saudhof: „Der Grüne Hahn hat im Gegensatz zu einem Projekt kein Ende. Er ist auf Dauer angelegt und soll immer verbessert werden, statt stehen zu bleiben.“ Darüber hinaus lebt der Grüne Hahn von Transparenz, von seiner unabhängigen Überprüfung – und von einem starken Team: Das achtköpfige Umweltteam aus Mitarbeitenden des Dekanats hat viel Zeit und Mühe investiert, um die Vorgaben des Umweltmanagements zu erfüllen. „Das haben Sie vorbildlich gelöst“, lobt Kathrin Saudhof und hofft, dass die Umweltaspekte, die mit dem Grünen Hahn in den Blick gekommen sind, auch auf die Kirchengemeinden ausstrahlen.
Koordiniert wird das Umweltteam von Nadine Bongard und Hartmut Baden, der sich nun als Dekanats-Umweltbeauftragter verabschiedet und mit seiner Frau nach Süddeutschland zieht. „Ich bin dankbar für die Zeit im Dekanat und für die Menschen, denen die Schöpfungsverantwortung am Herzen liegt. Eine wichtige Aufgabe, damit Kirche glaubwürdig bleibt“, sagt Baden zum Abschied.
Auch Nadine Bongard dankt dem Umweltteam für die Mühe, die nun mit dem Umweltzertifikat gewürdigt wird. „Unsere Crew ist unsere Stärke“, sagt sie und freut sich, dass jeder seine und ihre individuellen Stärken ins Team mit eingebracht hat. Der Vorsitzende der Dekanatssynode, Volker Siefert, dankte Nadine Bongard, Hartmut Baden und dem Umweltteam für die geleistete Arbeit und wünschte dem scheidenden Umweltbeauftragten alles Gute für seine Zukunft in Süddeutschland.
Der eine geht, der oder die andere kommt: Volker Siefert teilte der Synode mit, dass das Evangelische Dekanat Westerwald eine Stelle für einen Klimaschutzkoordinator oder eine –koordinatorin bekommt. Diese KoordinatorInnen begleiten und beraten Kirchengemeinden und Nachbarschaftsräume in den Bereichen Energie- und Umweltmanagement, Beschaffung und Mobilität. Außerdem vernetzt der oder die neue Mitarbeitende Kirchengemeinden untereinander und bündelt Abstimmungen mit Verwaltungsstellen. Das Projekt ist auf vier Jahre angelegt und wird neben den Geldern aus dem Bundes-Förderprogramm „Klimaschutz-Koordination“ aus Mitteln des Zukunftsfonds der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau finanziert. Neben dem Dekanat Westerwald bekommen auch die Evangelischen Dekanate Dreieich-Rodgau und das Dekanat Büdinger Land eine volle Stelle für den Klimaschutz-Koordinator.
Positive Neuigkeiten gibt es auch in Sachen Finanzen: Die Haushaltslage des Evangelischen Dekanats Westerwald hat sich etwas stabilisiert. Das Gesamtvolumen liegt 2024 bei gut 2,1 Millionen Euro – rund 280.000 Euro mehr als der Ansatz 2023. „Das liegt vor allen Dingen an gestiegenen Personalkosten“, erklärt der Stellvertretende Präses und Haushaltsexperte Stephan Keßler den Synodalen.
Im aktuellen Jahr schließt das Zahlenwerk zudem mit einem Plus – wenn auch mit einem geringen. 2023 lag das Haushaltsdefizit noch bei 15.750 Euro; in diesem Jahr steht unterm Strich ein positives Ergebnis von 188 Euro – „passgenauer kann man die Schwarze Null eigentlich gar nicht hinbekommen“, sagt Keßler.
Der Grund: Die Einnahmen steigen stärker als die Ausgaben, was vor allem mit der Kirchensteuer zusammenhängt: „Die Erträge aus der Zuweisung der Kirchensteuer sind um rund 270.000 Euro gestiegen und liegen bei rund 1,9 Millionen Euro“, sagt Stephan Keßler. Allerdings vermutet er, dass das ein vorübergehendes Hoch ist: „In den vergangenen Jahren hatten wir in Deutschland ein sehr hohes Steueraufkommen, von dem auch die Kirchensteuer profitiert.“ Wegen des Rückgangs der Mitgliederzahlen und des erwarteten Konjunktureinbruchs werde sich das in den kommenden Jahren wahrscheinlich wieder ändern, vermutet Keßler. „Aber 2024 ist noch durchaus zufriedenstellend.“ (bon) (Quelle Evangl. Dekanat WW)