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Die Kunstsammlungen der Stadt Limburg präsentieren von Freitag, 26. Juni, bis Sonntag, 7. September, die farbenprächtigen Werke des Künstlers Ansgar Skiba in der Ausstellung „Natursehnsucht“.
Berauscht und mitgerissen wird der Besuchende von dem, was Ansgar Skiba auf die Leinwand bringt. Die Naturgewalt in all ihren Facetten einzufangen, gelingt ihm mit faszinierender Leichtigkeit. Seine Werke zeigen das Meer, die brachiale Schönheit der Wellen und die bunte Vielfalt der Umwelt, in der er sich am liebsten vollkommen allein zurückzieht. Sein Atelier ist dort, wo er ein Motiv, eine Inspiration sieht und ihn sein mobiles Zuhause hinfährt.



Stadtrat Stephan Geller, der die Ausstellung am Donnerstagabend eröffnete, hatte bereits seinen Sehnsuchtsort, die Bergseen, an den Wänden entdeckt: „Die vielen Landschaftsbilder lassen die Gedanken schweifen und erwecken ein unvermitteltes Bedürfnis, hinaus in die Natur zu gehen. Ein Stück davon haben Sie mit Ihrer Ausstellung in die Altstadt gebracht.“

Das Bedürfnis, in die Natur zu gehen, erzählte Skiba, hatte sich in den vergangenen Jahren zunehmend ausgeprägt. Bereits in der Kindheit sei die Natur für ihn sein geschützter Ort, sein Ruhepol vor dem Trubel zu Hause gewesen. Malen und Zeichnen hatte er bereits damals für sich entdeckt. Noch heute taucht er oft und gerne ab und lässt die Natur zu seinem Atelier werden. 1996 während seiner Zeit in London besuchte er Cornwall. Dort entdeckte er, inspiriert von dem türkisfarbenen, unbändigen Meer, seine Passion für Wellen.
Dieses Motiv zeigt auch sein größtes ausgestelltes Werk in der Ausstellung im Erdgeschoss, das sich nahezu über eine ganze Wand erstreckt. Es vermittelt den Eindruck, direkt in die Welle hineinblicken und das Meer riechen zu können.

Berge und Meer, wilde Natur. Nachts am Fjord, Island mit Feuer, Wasser, Eis, Brandungsbilder, Seen, die Ostsee und die Alpen, an diese Sehnsuchtsorte entführt Skiba im Erdgeschoss der Kunstsammlungen. Im ersten Stock geht es bunter und blumiger zu. Felder und Gärten, die er selbst in Südafrika, den Niederlanden und Großbritannien besucht hat. Zudem hat er auch Werke, die seinen Atelier- und Privatgarten in Düsseldorf zeigen, mitgebracht.

Seine Bilder entstehen in der Natur vor dem Motiv. Dort entstehen erste Zeichnungen, die er in seinem Atelier mit der sogenannten pastosen Farbauftragstechnik in Öl umsetzt. Durch diese spezielle Technik, die er mit den Händen und nicht mit einem Pinsel ausführt, entsteht eine reliefartige Bildstruktur.

Immer wieder kehrt er an die gleichen Stellen für seine Arbeiten zurück. Besonders haben es ihm die Alpen und die Seen in der Region angetan. Er erlebt den Klimawandel unmittelbar mit. Durch die klimatischen Anpassungen verschwinden wertvolle Naturwunder wie der Blaueisgletscher, ein Gletscher in den Berchtesgadener Alpen. Wie Skiba sagt, entstehen ihm als Mensch und als Künstler dadurch ästhetische Nachteile. Die schneebedeckten Berge, die Erhabenheit der Gipfel, die Anbindung an das Göttliche als Motive für seine Bilder, wenn das verloren geht, kann sich ein Berg auch schnell entzaubern.

Auf der Empore gibt Skiba Einblicke in die stillste Tageszeit – die Nacht. Die Zeichnungen auf Holz zeigen, dass in der Dunkelheit nicht nur Schwarz die vorherrschende Farbe sein muss. Geheimnisvoll und gleichzeitig Ruhe ausstrahlend wirken Sie als Kontrast zur restlichen Ausstellung. Sie zeigen eine andere Seite des Künstlers. Silberstiftzeichnung auf grundiertem Papier vervollständigt die Ausstellung von Ansgar Skiba.

Mit großer Begeisterung wurde von den Besuchenden die zeitgleich stattfindende Ausstellung „Zarte Rebellen“ der Künstlerin Zipora Rafaelov bedacht. Im zweiten Obergeschoss zeigt sie eine kleine Auswahl ihres Könnens in der Ernst-Moritz-Engert-Ausstellung. Neben faszinierenden Installationen, die viel Raum für Interpretationen lassen, präsentiert sie ihre filigranen Scherenschnittarbeiten, die durch Licht eine Dreidimensionalität entfalten.
Von ihrem Sohn auf die Arbeit mit einem 3-D-Stift gebracht, entstanden Rauminstallationen aus feinen Fäden in Schwarz und Weiß, die jedem Besuchenden eine ganz andere Geschichte zu erzählen vermögen.

Die Kunstsammlungen sind nicht barrierefrei. Der Eintritt ist kostenfrei während der Öffnungszeiten von Dienstag bis Mittwoch, 8.30 bis 14.00 Uhr
und donnerstags bis sonntags sowie an Feiertagen von 12.00 bis 18.00 Uhr besuchbar. Präsentiert wird die Ausstellung vom Magistrat der Stadt Limburg und dem Förderkreis Bildende Kunst Limburg.

Das Ausstellungsprogramm wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. (Stadt Limburg)