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20200918 Landarzt LMLandrat Michael Köberle und der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer haben in Dorchheim einen Zuwendungsbescheid aus dem LEADER-Programm der Europäischen Union (EU) in Höhe von 500.000 Euro für den Neu- und Ausbau einer Landarztpraxis überreicht. Das Projekt „Neu- und Ausbau einer Landarztpraxis in Dorchheim“ leistet einen wichtigen Beitrag zur ländlichen Regionalentwicklung. Mit dem Bau der neuen Praxis soll der medizinischen Unterversorgung und einem Versorgungsengpass im hausärztlichen Bereich auf dem Land entgegengewirkt werden. Die Bereitschaft junger Ärztinnen und Ärzte, sich im ländlichen Raum niederzulassen, sinkt stetig, sodass ein Versorgungsdefizit auch in der Region Limburg von den Krankenkassen bestätigt wird. Bildunterschrift: Der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer übergab Dr. Isabell Mastall den Förderbescheid (vorne, Mitte). Dazwischen Dr. Heinz Mastall, links daneben Landrat Michael Köberle.

Die seit mehr als 40 Jahren bestehende Gemeinschaftspraxis für Allgemeinmedizin in Dorchheim steht vor einem Generationenwechsel. Die Ärzte Dr. Heinz Mastall und Karl Sokalla werden in den nächsten Jahren das Renteneintrittsalter erreichen oder haben es bereits erreicht. Dr. Isabell Mastall kann mit dem nun geplanten Projekt die medizinische Versorgung in der Region für die nächsten Jahrzehnte übernehmen. Das bisherige Praxisgebäude ist sanierungsbedürftig und entspricht nicht mehr den heutigen Standards. So sind beispielsweise die Sprechzimmer im Obergeschoss ohne Fahrstuhl für manche Patientinnen und Patienten schlecht zugänglich. Auch der Zugang zur Praxis und die sanitären Anlagen sind nicht barrierefrei. Damit die Praxis in geeigneten Räumlichkeiten fortgeführt werden kann, plant Dr. Mastall den Neubau einer Arztpraxis. Diese soll im Ortskern, vis-a-vis des derzeitigen Standortes, entstehen. Der Standort ist mit dem Bus gut zu erreichen. Parkplätze liegen direkt vor der Tür. Das beantragte Vorhaben dient der Erreichung des Entwicklungsziels einer integrierten ländlichen Entwicklung im Bereich Basisdienstleistungen und Infrastruktur. Ziel der Förderung ist die Behebung eines Versorgungsengpasses im Bereich der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum, der mit Schreiben der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen vom Januar 2020 bestätigt wird. „Die Schaffung eines zusätzlichen Arztsitzes wird dazu beitragen, diese letzte Lücke im Landkreis Limburg-Weilburg zu schließen und den Fortbestand der allgemeinmedizinischen Praxis zu sichern. Der Neu- und Ausbau der Arztpraxis dient somit der langfristigen Sicherung der medizinischen Grundversorgung in der Gemeinde Elbtal sowie in der Region Limburg-Weilburg“, betonten Michael Köberle und Jörg Sauer. .

Anfang 2015 wurde der Landkreis Limburg-Weilburg zusammen mit 23 weiteren Gebietskulissen in Hessen als LEADER Region der EU-Förderperiode von 2014 bis 2020 anerkannt. Die Region Limburg-Weilburg hat am 5. März 2015 als Lokale Aktionsgruppe (LAG) den Verein „Regionalentwicklung Limburg-Weilburg e.V.“ gegründet. Grundlage der Arbeit der LAG ist das Regionale Entwicklungskonzept (REK), das mit breiter Bürgerbeteiligung zu erstellen war. Im Rahmen der Umsetzung des Konzeptes können Projekte privater und öffentlicher Träger gefördert werden. Die Projekte sollen einem der im REK verankerten Handlungsfelder zuzuordnen sein, um einen Beitrag zur Entwicklung der LEADER-Region Limburg-Weilburg zu leisten. Dafür steht ein Planungsbudget in Höhe von 2.006.250 Euro bis 2020 zur Verfügung.
Die Mittel für den Zuschuss zur Realisierung der Maßnahme in Elbtal kommen aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Agrarstruktur und Küstenschutz“ (GAK) die, neben der LEADER-Förderung, einen zusätzlichen Programmbaustein der Richtlinie zur Förderung einer integrierten ländlichen Regionalentwicklung abdeckt. (Quelle Kreisverwaltung Limburg-Weilburg)