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Die regionale Arbeitslosenquote bleibt trotz Lockdown auf dem Januarwert von 3,8 Prozent, und die absolute Zahl der Erwerbslosen hat sich kaum verändert. Ende Februar waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur (Westerwald- und Rhein-Lahn-Kreis) 6.821 Menschen ohne Job gemeldet – 12 weniger als im Vormonat. Der Vergleich zum Vorjahresmonat spiegelt allerdings die Folgen der Pandemie: Unmittelbar bevor das Corona-Virus massiv in das private und öffentliche Leben sowie die Wirtschaft einschlug, wurden in der Region 5.658 Erwerbslose gezählt – 1.163 Personen weniger als derzeit. Die Quote im Februar 2020 betrug 3,1 Prozent.

„Die Arbeitslosigkeit liegt immer noch 20 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Dieser Abstand verringert sich aber seit einem halben Jahr kontinuierlich“, sagt Elmar Wagner, Chef der Arbeitsagentur Montabaur. Sorge bereitet allerdings die stetig steigende Zahl der Langzeitarbeitslosen. Sie übersteigt das Vorjahreslevel um fast 65 Prozent. Aktuell sind 1.496 Menschen seit mehr als einem Jahr ohne Beschäftigung; das ist mehr als ein Fünftel aller Arbeitslosen.
Wagner erkennt aber auch positive Signale: „Der Stellenmarkt erholt sich, und es finden wieder mehr Menschen Arbeit. Mitten im Lockdown gibt es Anzeichen für das gewohnte Frühjahrshoch.“

Auch bei stabilen Eckwerten herrscht eine hohe Fluktuation am Arbeitsmarkt. In den vergangenen Wochen mussten sich 648 Männer und Frauen nach Jobverlust arbeitslos melden. Das sind 462 Personen (knapp 42 Prozent) weniger als im Januar. Auf der anderen Seite konnten 559 Menschen wieder ins Erwerbsleben gehen; hier steht ein Plus von 89 Personen bzw. fast 19 Prozent.

Am Stellenmarkt hat nach längerer Stagnation eine spürbare Dynamik eingesetzt: Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeberservice 639 neue Stellen; das sind fast doppelt so viele wie im Januar und nur 20 weniger als im Februar 2020. Der Bestand liegt mit 2.587 Stellen fast auf Vorjahresniveau.

Für den erfreulich moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit sieht Elmar Wagner einen maßgeblichen Grund: „Viele Unternehmen nutzen das Kurzarbeitergeld, um die Krise zu überbrücken. Dieser Effekt ist aber nicht auf längere Sicht garantiert. Mit der Dauer der Einschränkungen wächst die Gefahr, dass vermehrt Arbeitsplätze verloren gehen.“ Nach dem ersten Lockdown im Frühling 2020 war die Kurzarbeit bis zum Oktober bereits um über 60 Prozent zurückgegangen - auf rund 800 Betriebe mit 6.000 Kurzarbeitern. Der zweite Lockdown hat erneut zu einem deutlichen Anstieg geführt. Von November 2020 bis Februar 2021 haben mehr als 1.000 Betriebe aus den beiden Landkreisen des Agenturbezirks für fast 8.000 Arbeitnehmer erneut oder erstmalig Arbeitsausfall angezeigt.

 

Und so entwickelte sich der Arbeitsmarkt in den Landkreisen: Im Westerwaldkreis ist die Arbeitslosenquote im Monatsverlauf um 0,1 Prozent gesunken. Mit aktuell 3,6 Prozent liegt sie nur noch einen halben Prozentpunkt höher als im Februar 2020. Derzeit sind 4.196 Menschen ohne Beschäftigung gemeldet - 33 Personen weniger als vor einem Monat, jedoch 695 Personen mehr als vor einem Jahr.

Im Rhein-Lahn-Kreis bleibt die Arbeitslosenquote auf dem Januarwert von glatten 4 Prozent; das sind 0,7 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat. Derzeit sind laut Statistik 2.625 Männer und Frauen arbeitslos. Diese Zahl ist gegenüber dem Januar um 21 Personen, gegenüber dem Februar 2020 um 468 Personen gestiegen. (Quelle Arbeitsagentur Montabaur)