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In Höhr-Grenzhausen häufen sich derzeit die Verkehrsprobleme. Gleich mehrere Baustellen sorgen für Einschränkungen, Umwege und Staus – und damit für wachsenden Frust bei Anwohnern und Pendlern. Besonders betroffen sind der Sahm-Kreisel und die wichtige Verbindung in Richtung Ransbach-Baumbach. Viele Arbeiten seien unangekündigt gestartet, was das Ärgernis zusätzlich verschärft. Stadtverwaltung, Verbandsgemeinde und Bürger kritisieren eine mangelhafte Koordination der Maßnahmen.
Doch nicht nur innerorts stockt es. Zwei zentrale Ausweichrouten sind ebenfalls massiv eingeschränkt:

Die Landstraße zwischen Höhr-Grenzhausen und Vallendar ist durch langwierige Dauerbaustellen nicht passierbar, und auch die Strecke von Hillscheid nach Neuhäusel sorgt immer wieder für Geduldsproben, weil das Bauende immer wieder weiter nach hinten rückt. Damit fallen gleich mehrere Alternativen weg, wenn die Hauptachsen blockiert sind.
Besonders gravierend ist die Lage an der L 307-Brücke über die A48. Das Bauwerk stammt aus den 1950er-Jahren, weist massive Substanzmängel auf und soll deshalb ersetzt werden. Der Neubau ist genehmigt: Jetzt erfolgt endlich der Baubeginn die Fertigstellung ist für Mitte 2027 geplant. Der ursprüngliche Zeitrahmen hatte sich bereits um zwei Jahre verzögert. Während der Bauarbeiten soll eine Behelfsbrücke den Verkehr aufrechterhalten – allerdings mit Engstellen, verengten Fahrspuren und zeitweisen Vollsperrungen. Schon jetzt sorgt eine Ampelregelung im Baustellenbereich regelmäßig für Staus, besonders zu den Stoßzeiten. Eine spürbare Entlastung wird frühestens 2026 erwartet.
Die Bevölkerung reagiert zunehmend gereizt. Manche sprechen bereits davon, Höhr-Grenzhausen könne „zur Einöde“ werden, wenn die Stadt über Jahre nur schwer erreichbar bleibt. Diese Formulierung ist bewusst überspitzt, bringt aber die Sorge auf den Punkt: Wer dauerhaft mit Staus, Umwegen und Planungsunsicherheit leben muss, könnte die Attraktivität des Ortes infrage stellen.
Die Verwaltung räumt die Probleme ein und erhofft sich künftig eine bessere Abstimmung. Auch der Landesbetrieb Mobilität kündigt weitere Maßnahmen an, etwa die Erneuerung der L 308. Gleichzeitig bleiben wichtige Projekte wie ein geplanter Radweg ins Rheintal vorerst auf Eis gelegt.
Unterm Strich steht fest: Kurz- bis mittelfristig werden die Einschränkungen bleiben, Pendler und Betriebe müssen sich noch mehrere Jahre auf eine angespannte Verkehrslage einstellen. Langfristig allerdings könnte Höhr-Grenzhausen profitieren – wenn die großen Bauprojekte wie die A48-Brücke erfolgreich abgeschlossen und besser koordiniert werden. (RWW)