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Sieben Unternehmen, die ihre innovativen Geschäftskonzepte erfolgreich in die Praxis umgesetzt und sich insbesondere in der Forschung und Entwicklung engagieren, haben der rheinland- pfälzische Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing und Dr. Ulrich Link, Mitglied des Vorstandes der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), mit den SUCCESS- Technologieprämien ausgezeichnet. Alle Prämienempfänger haben zukunftsweisende Ideen für neue Produkte, technologieorientierte Dienstleistungen oder Verfahren sowie anspruchsvolle IT-Lösungen entwickelt und vermarktet. Diese Forschungs- und Entwicklungsarbeit und ihr Erfolg im Markt wurden von der ISB mit insgesamt 65.000 Euro gewürdigt.
„Technologie und Innovationen sind entscheidende Treiber für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und die Weiterentwicklung unseres mittelständisch geprägten Wirtschaftsstandortes“, betonte Dr. Wissing. Dies bestätigten die diesjährigen Prämienempfänger eindrucksvoll. Mit der Vergabe einer Sonderprämie ‚Verbundwerkstoffe‘ solle beispielhaft der innovative Einsatz dieser zukunftsträchtigen Querschnittstechnologie herausgestellt und auf deren branchenübergreifende Potenziale im Land hingewiesen werden.

„Die Ausdauer und den Mut, eigene Ideen umzusetzen, Bestehendes weiterzuentwickeln und Neues auszuprobieren – genau das haben diese Unternehmerinnen und Unternehmer gezeigt“, sagte Dr. Link in seiner Ansprache. Als landeseigenes Förderinstitut sei es Aufgabe der ISB, den unternehmerischen Mut im Rahmen ihrer Darlehens-, Bürgschafts- und Venture- Capital-Programme sowie mit Landesmitteln und mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zu unterstützen. Trends und Perspektiven zur Querschnittstechnologie „Verbundwerkstoffe“ stellte Prof. Dr. Ulf Breuer, Geschäftsführer des Institutes für Verbundwerkstoffe (IVW) und Professor an der Technischen Universität Kaiserslautern, vor.

Technologieprämie 15.000 Euro
Die CARL HOFFMANN Landmaschinenfachbetrieb GmbH, die seit 1925 auf den Vertrieb von Maschinen für den Weinbau spezialisiert ist, erhielt für die Entwicklung eines Steillagen-Vollernters für Trauben die höchste Prämie in Höhe von 15.000 Euro. Das Unternehmen aus Piesport entwickelte und vermarktete den weltweit ersten Trauben-Vollernter, der Steil- und Terrassenlagen von bis zu 75 Prozent Neigung bearbeiten kann. Der Trauben- Vollernter eignet sich nicht nur für die schonende Traubenernte, sondern auch für Laub-, Boden- oder Pflanzenschutzarbeiten.

Technologieprämie 10.000 Euro
Für die Entwicklung einer Uniform-Härtepresse mit metallisch dichtender Härtekammer erhielt die Wickert Maschinenbau GmbH aus Landau eine Prämie von 10.000 Euro. Durch ein neues Verfahren kombinierte das bereits im Jahr 1901 gegründete Maschinenbau- Unternehmen aus Landau mit Hilfe eines innovativen Werkzeugkonzeptes die beiden Arbeitsschritte des Umformens und Härtens von flächigen Metallteilen. Das Werkstück wird dabei im selben Werkzeug unmittelbar nach dem Umformvorgang mit dem Härtemedium in einer Härtekammer umströmt und gehärtet. Dadurch kann auf Zwischenpuffer, weitere Erwärmungsphasen und weitere Arbeitsschritte verzichtet werden.

Technologieprämie 10.000 Euro
Über eine Prämie in Höhe von 10.000 Euro konnte sich die Stürtz Maschinenbau GmbH aus Neustadt-Wied/Rott freuen, die Anlagen für die Kunststofffenster-Fertigung herstellt. Das im Jahr 2013 gegründete Unternehmen bietet eine neuartige Schweißtechnologie zur automatisierten Herstellung von Kunststofffenster- Eckverbindungen, die „Innovator ContourLine“, an. Neben optischen Aspekten überzeugt das Verfahren auch durch eine Produktivitätssteigerung: Bei nahezu gleichbleibender Taktzeit wird eine stark verbesserte Qualität erzeugt. Außerdem ist das Verfahren auf den meisten Stütz-Schweißmaschinen einsetzbar oder es kann nachgerüstet werden.

Technologieprämie 5.000 Euro
Für die Entwicklung und den Bau einer Nutzfahrzeugtür inklusive Türrahmen für die Mannschaftskabine von Brandschutzbekämpfungsfahrzeugen der IVECO-Magirus- Brandschutztechnik erhielt die Rhein Composite GmbH aus Sinzig eine Prämie von 5.000 Euro. Der Hersteller von faserverstärkten Komponenten für die Fahrzeugtechnik vertreibt die weltweit erste Composite-Tür für ein Löschfahrzeug, die den ECE-Crash-Test bestanden hat. Das Türsystem besitzt trotz seines platzsparenden und gewichtsreduzierten Aufbaus noch so viel Stabilität, dass sie sich auch nach dem Crash-Test ohne weiteres öffnen ließ. Weitere Innovationen des Unternehmens aus Sinzig sind beispielsweise eine integrierte Türbremse im Drehscharnier sowie eine flächenbündige Türverglasung.

Technologieprämie 5.000 Euro
Weitere 5.000 Euro gingen an die Fritz Stephan Medizintechnik aus Gackenbach. Der Spezialist im Bereich Beatmung, Anästhesie und Sauerstofferzeugung entwickelte den Notfallrespirator EVE: Das mobile Beatmungsgerät, das zur druckgesteuerten Beatmung im Notfall, beim Transport und im klinischen Umfeld zum Einsatz kommt, wird für Erwachsene, Kinder und insbesondere für die Beatmung von Früh- und Neugeborenen eingesetzt. Der Notfallrespirator ist bedienerfreundlich und zeigt zusätzliche Parameter wie zum Beispiel den Hämoglobinwert zur Erkennung von Blutverlust. Das Gerät kann dauerhaft an Orten ohne zentrale Druckluftversorgung eingesetzt werden und ist damit insbesondere für den Notfalleinsatz geeignet.

Technologieprämie 5.000 Euro
Mit einer Prämie in Höhe von 5.000 Euro wurde die RTI Sports GmbH ausgezeichnet. Das im Jahr 1990 gegründete Unternehmen aus Koblenz entwickelt und vertreibt Fahrradzubehör. Dabei wird das ganze Fahrrad optimal an den Fahrer angepasst, wie zum Beispiel die Lenksteuerung „RC 10 eRocker E-Bike remote“. Hier erfolgt eine ergonomische Integration der Steuerung in den Griffbereich über eine Multifunktionswippe. Diese erlaubt eine intuitive Bedienung zur Steuerung des Displays. Da die Hand des Fahrers immer am Lenker bleibt, ist eine sichere Bedienung des E-Bikes gegeben. Die Lenksteuerung wird inzwischen von der RTI Sports GmbH erfolgreich vermarktet.

Sonderprämie „Verbundwerkstoffe“
Die Sonderprämie „Verbundwerkstoffe“ in Höhe von 15.000 Euro verlieh Wirtschaftsminister Dr. Wissing an die CirComp GmbH aus Kaiserslautern für die Entwicklung von „AIRSTRUT Zug- und Druckstangen“ aus Verbundwerkstoffen für die Luftfahrt. Diese überzeugen unter anderem durch ihre hohe Festigkeit und geringe Bauteilgewichte. Sie werden beispielsweise im Flugzeugrumpf zur Befestigung der Gepäckfächer an der Flugzeugstruktur im Airbus A 380 eingesetzt. Die „AIRSTRUT Zug- und Druckstangen“ aus Verbundwerkstoffen zählen zu den Leichtbau- Komponenten. Dadurch tragen sie dazu bei, dass neue Flugzeuggenerationen ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen und ihre Betriebskosten reduzieren können. CirComp wurde im Jahr 2009 als Ausgründung aus dem Institut für Verbundwerkstoffe gegründet und hat sich seitdem als erfolgreicher Hersteller von leistungsfähigen Faserverbundbauteilen für die Luft- und Raumfahrt etabliert.