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Mit 53 Infizierten (Stand: 30. März, 12 Uhr) ist die Zahl der Covid-19-Patienten im Kreis Altenkirchen im Vergleich zu anderen Regionen des Landes noch auf einem niedrigen Stand. Das soll allerdings kein Ruhekissen sein. „Mit den beiden Fieberambulanzen in Altenkirchen und Kirchen haben die Krankenhäuser wesentlich zur Entlastung des Gesundheitsamtes beigetragen, außerdem haben die beiden Kliniken nach Vorgabe des Landes ihre Kapazitäten an Intensivbetten erhöht für den Fall, dass die Zahl ernsthafter Erkrankungen steigt“, erläutert Landrat Dr. Peter Enders. Der Kreis selbst habe zudem Vorkehrungen getroffen, um im Bedarfsfall auf Kräfte und Knowhow des Katastrophenschutzes zugreifen zu können.

„Wir stehen ständig im Kontakt mit den Verantwortlichen. Auch die politische Ebene ist über die Spitzen der Kreistagsfraktionen eingebunden“, so Enders.

Wenig Bewegung erkennt Enders unterdessen im Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz und der niedergelassenen Ärzte im Kreis: „Schon Ende vorletzter Woche informierte die Kassenärztliche Vereinigung über ihre Absicht, pro Landkreis eine so genannte Corona-Ambulanz einrichten zu wollen. Dort sollen mit dem Corona-Virus Infizierte behandelt werden, die keine stationäre Behandlung benötigen. Das hat den Vorteil, dass die infizierten Personen nicht in Kontakt mit anderen Patienten in einer Hausarztpraxis kommen können. Die Beteiligung der niedergelassenen Ärzte und ihrer Praxen, die hierdurch grundsätzlich entlastet werden sollen, lässt allerdings zu wünschen übrig“, so Enders. 

Der Kreis habe innerhalb kürzester Zeit geprüft, welche Gebäude für die Einrichtung einer solchen Ambulanz in Frage kommen und welche logistische Unterstützung benötigt wird. Hier sind kreisweit verschiedene Sporthallen und Bürgerhäuser denkbar. Auch die wochentags leerstehende Bereitschaftsdienstzentrale der KV in Wissen hat man in die Diskussion gebracht. Enders: „Leider konnte bis jetzt keine Corona-Ambulanz in Betrieb genommen oder konkreter geplant werden, da aus dem Bereich der niedergelassenen Ärzte kaum Rückmeldungen zum Aufruf durch die KV kommen.“ Der Landrat geht nun davon aus, dass die niedergelassenen Hausärzte mögliche Corona-Patienten in ihren eigenen Praxen behandeln werden. Dafür müsse die KV die vom Bund zugesagte nötige Schutzausrüstung zur Verfügung stellen.

Enders begrüßt grundsätzlich auch diesen Weg, der auch der Personalknappheit bei den Ärzten geschuldet ist. Trotzdem hält er es für nötig, dass sich die Kassenärztliche Vereinigung weiterhin um die Einrichtung einer Corona-Ambulanz im Kreis stark macht und hierfür alle Vorkehrungen trifft für den Fall, dass die Zahl der Infizierten stark zunehmen sollte. Enders appelliert an die Ärzte in der Region, sich hier einzubringen. (Quelle Kreisverwaltung Altenkirchen)