Beeindruckend souverän: Die EG Diez-Limburg gewinnt auch das Auswärtsspiel bei den Ratinger Ice Aliens mit 7:2 (1:0, 3:1, 3:1). Damit fuhren die Rockets in der Regionalliga West den fünften Sieg in Folge ein. Von den letzten 15 Dritteln hat die EGDL nur eines verloren, von den letzten 10 Spielen nur eine Partie nicht gewonnen. In Ratingen, wo man seit dem Aufstieg in die Regionalliga bisher noch nie gewinnen konnte, ließ man sich auch von chaotischen Umständen auf der Anreise nicht aus der Ruhe bringen.
Foto: fischkoppMedien/EGDL (Rockets-Keeper Steve Themm)
Ein Mannschaftsbus aus Diez, ein Auto aus Kassel, eines aus Lauterbach, eine Fahrgemeinschaft aus Frankfurt - aus den unterschiedlichsten Orten hatten die Rockets am Sonntag frühzeitig die Reise nach Ratingen angetreten. Doch das Zusammenspiel aus Wetter und Verkehr machte die Anfahrt extrem beschwerlich. Die Schneelage war zum Teil so angespannt, dass sogar das Bezirksligaspiel der Ratinger 1b im rund 20 Kilometer entfernten Neuss ausfallen musste. Die erste Mannschaft des NEV hatte auf der Anfahrt nach Lauterbach kehrt gemacht. Zwar schafften es alle Rockets irgendwie durch das Chaos zum verschobenen Spielbeginn um 18.45 Uhr auf das Ratinger Eis, an eine normale Vorbereitung oder ein geordnetes Warm-up war jedoch nicht zu denken.
So überraschte es wenig, dass die Gastgeber zu Beginn ein Übergewicht an Spielanteilen hatten. Allerdings ließen die Raketen kaum Torchancen zu. „Das war unser Plan“, sagte EGDL-Trainer Arno Lörsch. „Uns erst einmal finden, wenige Chancen zulassen.“ Und wenn sich die Gelegenheit ergab, dann wollte man offensiv zuschlagen. Genau so kam es dann auch: Matt Fischer kam von der Strafbank, wurde von Konstantin Firsanov bedient und brachte die Rockets in Führung (16.).
„Im zweiten Drittel haben wir dann unseren Faden gefunden und unser Spiel aufgezogen“, freute sich Lörsch, der neben Dennis Stroeks auch offensiv auf zwei wichtige Akteure verzichten musste: Topscorer Joey Davies und Marijus Maier fehlten verletzungsbedingt. Für den Kanadier lief erstmals der Tscheche Jakub Zdenek auf. „Er hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen“, freute sich der Trainer. „Natürlich hat man gemerkt, dass mit Joey Davies der Denker und Lenker in dieser Sturmreihe gefehlt hat. Aber Jakub hat seinen Job sehr gut gemacht. Er ist eine prima Alternative, wenn einer der Kanadier ausfällt oder geschont werden soll.“
Zdenek bereitete in Überzahl den Treffer von Andre Bruch zum zwischenzeitlichen 4:1 vor (40.) - beide hatten schon in Netphen gemeinsam auf dem Eis gestanden. Zuvor hatten Florian Böhm (22.) und Philipp Maier (27.) für die EGDL-Tore gesorgt. Eine der wenigen Unachtsamkeiten nutzte Tobias Brazda in Unterzahl zum bis dahin einzigen Treffer der Ice Aliens (38.). Die mussten ab Minute 37 auf Dustin Schumacher verzichten, der nach einem Bandencheck gegen Pierre Wex mit einer Matchstrafe vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. „Unnötig und in der Liga völlig fehl am Platz“, ärgerte sich Lörsch. Der EGDL-Kapitän war kurzzeitig bewusstlos und wurde auf einer Trage vom Eis geschoben. „Die Ärzte haben später grünes Licht gegeben, es ist wohl nichts Schlimmes passiert. Wir haben Pierre dennoch nicht mehr eingesetzt und sind froh, wenn er schnell wieder dabei sein kann.“
Mit der 4:1-Führung im Rücken war die Marschroute für die letzten 20 Minuten klar: „Wir wollten kein Risiko mehr eingehen“, sagte Lörsch. „Die Jungs haben das dann wirklich sehr souverän heruntergespielt. Ich war überrascht, mit welcher Klasse und stoischer Ruhe wir das gemacht haben. Das war ganz großartig.“
Matt Fischer (42.), Andre Bruch (47.) und Philipp Maier (54.) schraubten das Tore-Konto in schöner Regelmäßigkeit in die Höhe. Ratingen konnte nur noch durch Dennis Fischbuch in Überzahl antworten (44.), am souveränen 7:2-Sieg der EGDL gab es da schon lange nichts mehr zu rütteln. „Ich freue mich vor allem über die Konstanz, die die Mannschaft derzeit an den Tag legt“, sagte der Rockets-Trainer. „Die blaue Reihe mit Philipp Maier, Julian Grund und Florian Böhm, der heute offensiv wie defensiv wieder Glanzpunkte gesetzt hat, entwickelt sich längst zum Schrecken für die gegnerischen Reihen. Defensiv haben wir auch sehr gut gestanden und Steve Themm hat ganz souverän jederzeit Ruhe ausgestrahlt.“