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Der dritte Vortrag in der Reihe „Hadamar-Gespräche – zu Medizingeschichte, Nationalsozialismus und den Folgen“ findet am Donnerstag, 12. September, um 19 Uhr im Sitzungssaal des Limburger Rathauses (Altbau), Werner-Senger-Straße 10, statt. Veranstalter sind die Gedenkstätte Hadamar und das Stadtarchiv der Stadt Limburg. Der Eintritt ist frei.
Prof. Dr. Sybille Steinbacher spricht über „Auschwitz. Mordstätte und deutsche‚ Musterstadt‘“. Im Mittelpunkt des Vortrags steht das Nebeneinander von Normalität und Massenmord: Denn Auschwitz wurde im Zweiten Weltkrieg auch zu einer „Musterstadt“ der deutschen Ostsiedlung. Schon bald nach dem Überfall auf Polen gehörte die Stadt zum Deutschen Reich und eine intensive, gewaltgeprägte sogenannte Germanisierungspolitik setzte ein. Tausende von Deutschen ließen sich zur selben Zeit hier nieder, als im Konzentrations- und Vernichtungslager der Massenmord an den europäischen Juden und anderen Verfolgtengruppen stattfand. Dass die Stadt Auschwitz für die nationalsozialistische Siedlungs- und Wirtschaftspolitik herausragende Bedeutung erhielt, war auf den Bau der IG Farben-Werke zurückzuführen. Hierbei starben Tausende von Häftlingszwangsarbeitern.
Die Referentin leitet seit 2017 das Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main und hat den Lehrstuhl zur Geschichte und Wirkung des Holocaust an der dortigen Goethe-Universität inne. Schwerpunkte ihrer Arbeit bilden u. a. die Geschichte des Nationalsozialismus und Faschismus sowie die Geschichte der Diktaturen und der Massengewalt im 20. Jahrhundert.
(Quelle: Pressemitteilung, Landkreis Limburg-Weilburg)