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Der neue Jugendraum in Blumenrod ist nun auch offiziell in Betrieb. Der Startschuss war eingebettet in den „Tag der Städtebauförderung“, was in dem Fall angebracht war, denn der neue Jugendraum bestehend aus mehreren Containern am alten Standplatz ist durch das Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ ganz erheblich unterstützt worden. Das Programm wird getragen von Bund und Land, die finanzielle Unterstützung für das Projekt in Limburg kommt aus der Städtebauförderung.

Ganz klar, die ersten Treffen und Veranstaltungen hatte der Jugendraum vor der offiziellen Eröffnung schon längst hinter sich. Das macht durchaus Sinn, denn so gibt es auch schon die ersten „Erfahrungen“. Und die sind durchaus positiv, berichtete Christian Spiegelberg, Leiter des Amts für Familie, Soziales und Integration. Die Jugendlichen haben sich in die Gestaltung der Räume nicht nur mit Ideen eingebracht, sondern auch selbst Hand angelegt. „Es ist ein klares Signal, als Stadt nicht alles fix und fertig hinzustellen, sondern auch auf Eigenleistung und Eigeninitiative derer zu setzen, für die das alles errichtet wird“, verdeutlicht Spiegelberg. Das soll auch weiterhin eine Linie in der Jugendarbeit bleiben.

Beim offiziellen Akt der Eröffnung unterstrich Bürgermeister Dr. Marius Hahn deutlich, wie wichtig auch für Jugendliche und junge Erwachsene Wohlfühlorte sind. Daran gibt es in Limburg durchaus einen Mangel. Deshalb sei die offizielle Eröffnung des Jugendraums auch ein stolzer Tag für ihn als Bürgermeister, da die Stadt nun wieder in der Lage sei, ein attraktives Angebot zu machen, einen festen Treffpunkt zu bieten und gleichzeitig Gestaltungsfreiräume zu bieten.

Für das rund 400.000 Euro teure Projekt, fast 270.000 Euro davon haben Bund und Land durch ihre Förderung übernommen, zeigte sich der Bürgermeister dankbar und ließ keinen Zweifel daran, dass es nur umsetzbar gewesen sei aufgrund der finanziellen Unterstützung. Die Stadt hat die Container erworben und wird sie auch in Zukunft, wenn das vorgesehene Jugendzentrum einmal steht, weiterhin nutzen. Der Jugendraum sei damit auch ein wichtiges Signal in dem Gesamtprojekt, da nun auch sichtbar eine Einrichtung entstanden sei.

Hahn dankte in diesem Zusammenhang auch der ehemaligen Leiterin des Stadtentwicklungsamts, Annelie Bopp-Simon, die die Aufnahme der Südstadt in das Förderprogramm in ihrer letzten Phase der Dienstzeit erreicht habe. Die Planung und Projektsteuerung des „Sozialen Zusammenhalts“ in Limburg liegen bei dem Architekturbüro Rittmannsberger.

Der Jugendraum ist ein Provisorium, denn die Container stehen auf einem Streifen, der als mögliche Trasse einer Südumgehung von Bebauung freizuhalten ist. Im Rahmen der weiteren Investitionen des Programms „Sozialer Zusammenhalt“ ist unter anderem vorgesehen, ein dauerhaftes Sport- und Jugendzentrum zu schaffen. An dem jetzigen Standort befindet sich neben dem Jugendraum auch der Jugendpark mit Bikepark.

Der Standort des Jugendraum an der Ecke Holzheimer Straße/Im Großen Rohr wurde auch schon zuvor von Jugendlichen und jungen Erwachsenen genutzt, allerdings musste die vorhandene Einrichtung 2018 geschlossen werden, da unter anderem Schimmelbefall festgestellt worden war.

Viktoria Spiegelberg-Kamens ist auf Seiten der Stadt verantwortlich für das Programm „Sozialer Zusammenhalt“. Ihr war es vorbehalten, die mitwirkenden Akteure zu begrüßen, denn soziale Arbeit in der Südstadt leistet neben der Stadt, vertreten durch das Quartiersbüro mit Marcus Schenk, Dagmar Selke-Fachinger und Kristina Schneider sowie Jugendarbeiterin Lisa-Marie Schäfer, vor allem der Caritasverband, der durch Geschäftsführer Max Prüm, Abteilungsleiter Frank Mach und Jürgen Eufinger, Stadtteilarbeit, vertreten war. Zudem verdeutlichten zahlreichen Mandatsträgerinnen und Mandatsträger aus Magistrat, Stadtverordnetenversammlung und Ortsbeirat sowie Vertreterinnen und Vertreter des Behindertenbeirats und des Ausländerbeirats den Stellenwert der Eröffnung.

Der Jugendraum soll mit seinem Jugend-Café ein Begegnungsort werden, gab Christian Spiegelberg das Ziel vor. Ein Begegnungsort, der möglichst viele verschiedene Gruppierungen einlädt. Das erste gewählte Limburger Jugendparlament nutzt ihn zum Beispiel, die Akteure des CSD ebenfalls und verschiedene andere. „Wir wissen aus den Erfahrungen der Vergangenheit, dass wenn eine Gruppierung oder Interessengruppe sich an einem festen Ort trifft, dann ist für andere dieser Ort als Begegnungsort tabu. Wir wollen das offener gestalten und über die Woche verteilt ganz unterschiedliche Gruppen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ansprechen“, macht Spiegelberg deutlich. Dabei soll auch die Attraktivität des neuen Zentrums beitragen, denn immerhin verfügt der Jugendraum über eine kleine Dachterrasse.

Dass der Jugendraum eine wichtige Lücke im Angebot der Stadt schließt, davon ist auch Birgit Wolf als stellvertretende Ortsvorsteherin überzeugt: „Es ist wichtig, Jugendlichen Freiräume zu bieten, in denen sie ihre eigenen Ideen und Vorstellungen umsetzen können und in denen sie sich unbeobachtet fühlen von den Augen der Erwachsenen“. Die stellvertretende Ortsvorsteherin hofft darauf, dass die Einbindung derer, die den Jugendraum nutzen, auch dazu führt, sorgsam mit der Einrichtung umzugehen.

Birgit Wolf gehörte auch zu denen, die sich nach der Eröffnung auf einen Gang durch das Quartier und damit durch das Fördergebiet begaben. Marcus Schenk als Leiter des Quartiersbüros bezeichnete beim Rundgang die von einer festen Bebauung freizuhaltende Fläche einer möglichen Südumgehung als „Glücksfall“, denn so erhalte die Südstadt wertvolle und notwendige Grünflächen zur Erholung. Gleichzeitig machte Schenk auch deutlich, dass es in der Südstadt und auch in Blumenrod Möglichkeiten der sogenannten Nachverdichtung gibt, die städtebaulich sinnvoll seien.

Der Rundgang führte auch zum Bolzplatz an der Zeppelinstraße, wo eine Bebauung in einer Machbarkeitsstudie geprüft wird. „Das ist durchaus schmerzhaft, da hier ein Ort für Sport, Freizeit und Begegnung zur Verfügung steht; auf der anderen Seite macht eine Bebauung an einer so zentralen Stelle wirklich auch Sinn“, so Schenk. Wie er auf dem Rundgang verdeutlichte, wird auch geprüft, ob dort ein neues Nachbarschaftszentrum entsteht. Die bestehende Einrichtung sei zwar architektonisch interessant, doch wenig praktikabel mit eingeschränkter Raumnutzung. Gleichwohl glaubt er an eine Zukunft des bestehenden Komplexes, denn in dem Quartier gebe es einen großen Bedarf an Räumen. Zudem entstehe der vorgesehene Sportpark in geringer Entfernung. (Quelle Stadt Limburg)