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Musikalische Montabaurer Pfarrerin wird in ihren Dienst eingeführt – Überraschung während der Predigt
Westerwaldkreis. „Kirche mit Glitzer“. So nennt sich die neue Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Montabaur bei Instagram. Den Traum von einer funkelnden Kirche träumt sie aber nicht nur in der digitalen Welt, sondern auch im echten Leben. Dort heißt sie Ricarda Bosse und hat in ihrem Einführungsgottesdienst ein Leuchten auf viele Gesichter gezaubert.

In ihrer ersten Predigt als ordinierte Pfarrerin beschreibt die 26-Jährige ihren Traum von Kirche mit Worten aus Psalm 98: Jubel soll dort sein; Gerechtigkeit, Heiligkeit. Und fröhlicher Schall – so wie während ihrer Einführung: Die BläserInnen des Posaunenchores Montabaur und Höhr-Grenzhausen, die Stimmen des Singkreises und der Gesang der Gemeinde erfüllen die Pauluskirche mit Musik. Dann, mitten in ihrer Predigt, singt auch Ricarda Bosse: „Schläft ein Lied in allen Dingen/die da träumen fort und fort, und die Welt hebt an zu singen/triffst Du nur das Zauberwort“, stimmt sie an. Nach und nach singen einige der Gäste mit; schließlich die ganze Gemeinde, und das zarte Solo ist am Ende ein kraftvoller Kanon.
Ein zauberhafter Moment; ein „Lied-Wunder“, wie es Ricarda Bosse in ihrer Predigt beschreibt. Für sie ist Kirche wie ein Kanon. „Einer, der nicht gleich perfekt klingt“, sagt sie. Aber in dem es diesen einen Moment des Zaubers gibt: Jenen Moment, in dem sich alles zusammenfügt und doch unterschiedlich bleibt: „Dann ist ein Kanon richtig schön.“
Und dann wird auch Kirche richtig schön: Wenn sich Menschen mit unterschiedlichen Gaben zusammentun, damit etwas Großes entsteht. „Etwas, das Herzen springen lässt und tief berührt“, sagt sie. „Dabei können uns darauf verlassen: Gottes Lied schläft in allen Dingen, und wir finden seinen glitzernden Segen in allen Ecken.“
Auch Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer glaubt, dass es in der Montabaurer Kirche noch oft funkelt. „Den Weg, den Sie nun gehen, ist ein gesegneter. Gott leuchtet in Sie hinein und aus Ihnen heraus“, spricht sie Ricarda Bosse zu und wünscht ihr, dass dieses Licht auch diejenigen Menschen erreicht, die Dunkles erlebt haben.
Den Weg geht Ricarda Bosse nicht alleine. Als sie zur Pfarrerin ordiniert wird, sprechen ihr auch die KollegInnen aus den umliegenden Gemeinden, Vertreterinnen des Kirchenvorstands und Mitarbeitende des Dekanats den Segen zu. Und bei den anschließenden Grußworten sagen der Montabaurer Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich, ihr katholischer Kollege Steffen Henrich und Kirchenvorstandsmitglied Heike Blaum, wie sehr sie sich auf die Zusammenarbeit freuen – gerade in einer Stadt wie Montabaur, in der sich viel bewegt. Ricarda Bosse ist eben eine, die die Arbeit mit anderen schätzt und braucht. Denn Glitzer verteilt sich am besten, wenn ihn viele Hände streuen. (bon) (Quelle Evang. Dekanat WW)