Kreis Altenkirchen. Als im 4. und 3. Jahrhundert v.Chr. die Kelten am Fuße des Giebelwalds in den damals größten Verhüttungsöfen Europas das Eisenerz 🪨 zu Metall verarbeiteten, da kannten sie weder Nassau-Siegen noch Sayn-Altenkirchen, kein Rheinland-Pfalz und kein Nordrhein-Westfalen. In der da noch grenzenlosen Region zählten allein die reichen Bodenschätze.
Mehr als 2500 Jahre später gilt ein ähnliches Prinzip - zumindest im Tourismus. Wer hier nur um sich selbst kreist und nicht über den Tellerrand schaut, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Vor diesem Hintergrund besuchten jetzt die Mitglieder des touristischen Arbeitskreises im Landkreises Altenkirchen (Vertreter/innen aller Verbandsgemeinden und des Westerwald-Sieg Tourismus) die Ausgrabungsstätte "Gerhardsseifen" unmittelbar an der Landesgrenze in Niederschelden. Hier im Dreiborntal haben Forscher nicht nur eine Verhüttungsstelle aus der Eisenzeit freigelegt, sondern konnten auch die Nachnutzung im hohen Mittelalter nachweisen.
Das gesamte Projekt - zu dem auch ein Erlebnisweg mit zwölf Stationen gehört - wird vom Verein "Ein Siegerländer Tal" getragen, dem u.a. die Ortsgemeinden Mudersbach und Brachbach angehören. Auch der Kirchener Heimatverein und die Tourismusabteilung der Verbandsgemeinde streben hier eine Mitgliedschaft an.
Für die Touristiker aus dem AK-Land stand nach dem Besuch fest: Der "Gerhardsseifen" muss und soll unbedingt auch über die eigenen Kanäle vermarktet werden. "Die Konzeption ist ebenso beeindruckend wie einmalig. Die Entwicklung des Bergbaus und des Hüttenwesens, die hier so anschaulich dargestellt wird, steht auch beispielhaft für die Montangeschichte von großen Teilen des Kreises Altenkirchen", so Jennifer Siebert, Leiterin der Regionalentwicklung beim Kreis. So soll u.a. geprüft werden, wie der "Gerhardsseifen" an das Wanderwegenetz im Kreis Altenkirchen angeschlossen werden kann.
Ein Termin steht jetzt schon fest: Am 31. August kann die Ausgrabungsstätte im Rahmen von „Abenteuer Heimat“ mit Führung besichtigt werden, Anmeldungen sind unter Tel. 02681 812211 möglich. (Quelle Kreis Altenkirchen)