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HORBACH. Eine abenteuerliche Zugfahrt durch verschiedene Musikstile erlebten am vergangenen Samstag die Besucher des Jahreskonzerts vom Blasorchester Daubach e.V. Unter dem Motto „Route 66+“ blickten die Musiker auf 67 Jahre Vereinsgeschichte zurück. Passend abgestimmte Lichteffekte, eine humorvolle Moderation von Matthias Marschang-Neuroth und kurze Einspieler gaben dem Abend einen kurzweiligen Charakter.

Zum ersten Halt des Abends lud das Jugendorchester unter der Leitung von Christian Frink ein. Die insgesamt acht Jungmusiker zeigten mit „Inter-Pop-Marsch“, „Gathering in the Glen“, von Christian Frink für die Besetzung neu arrangiert, und „Easy-Pop-Choral“ ihr Können und erhielten wohlverdienten Applaus.

Die ersten Takte des Blasorchester erklangen anschließend aus der Vergangenheit. Mit „Alle Vöglein sind schon da“ und „Wenn alle Brünnlein fließen“, eigens von Dirigent Walter L. Born für das Orchester und diesen Abend arrangiert, erinnerte der Verein an seine Anfangsjahre und an das erste Stück, das das Blasorchester 1959 spielte.

Dann nahm der Zug Fahrt auf: Er hielt im Wilden Westen („Winnetou-Melodien“) in Stockholm („Stockholm Waterfestival“), rollte über amerikanischen Bluesboden („St. Louis Blues“), durchlebte Filmmusikkurven mit „La Storia“ und glitt fast schwerelos durch das melodische „Concerto d’amore“, nur um den spannungsgeladenen „Säbeltanz“ von Aram Chatschaturjan zu umschiffen.

So abwechslungsreich wie das Konzertprogramm gestaltet sich auch eine Zugfahrt durch die Vereinsgeschichte: Menschen und Musiker steigen ein, fahren eine Zeit lang mit und steigen vielleicht wieder aus. Mirjam Werner, Simon Frink und Tobias Mies begleiten das Blasorchester Daubach e.V. bereits seit über 20 Jahren auf seiner Fahrt. Oliver Krämer, Vorsitzender vom Kreismusikverband Westerwald e.V., ehrte die Musiker dafür am Konzertabend im ausverkauften Buchfinkenzentrum Horbach.

Zum Abschluss des Hauptprogramms wurde mit „Oregon“ von Jacob de Haan das Leitmotiv des Abends besonders greifbar. Das Werk beschreibt eine Zugfahrt durch die Landschaft des amerikanischen Nordwestens – ein Bild, das sich gut auf die Vereinsentwicklung übertragen lässt. Manchmal fährt man als Verein durch einen langen Tunnel, Weichen werden neu gestellt oder die Richtung ändert sich. Mal ist die Zugfahrt bequem, mal ruckelig und schwer, aber: es geht immer weiter.

Mit derzeit rund 50 Kindern in der musikalischen Ausbildung zeigte sich deutlich, dass die nächsten Waggons des musikalischen Zuges im Blasorchester Daubach e.V. bereits besetzt sind – und dass mit der Reise auch frei nach Udo Jürgens nach 67 Jahren noch lange nicht Schluss ist. (Theresa Mies)