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Seltene Einblicke in das Mons-Tabor-Bad und in die vielfältige Arbeit der Schwimmmeister erhielten die Teilnehmer der Rundgänge, die das Bad-Team während der aktuellen Schließzeit organisiert hatte. Auf dem Programm standen der Technikkeller, in dem man unterirdisch um das große Becken herumgehen und die beinahe historische Badtechnik besichtigen kann, ein Blick in das leere Variobecken und die defekte Röhrenrutsche. "Das Bad sieht auf den ersten Blick noch recht gut aus. Doch wenn man die Details sieht, dann versteht man, warum wir ein neues Bad bauen wollen. Eine Sanierung im Bestand wäre schlicht unwirtschaftlich", erklärte Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich den Gästen bei der Begrüßung. "Wir tun alles, um das alte Bad am Laufen zu halten, bis wir ein neues gebaut haben. Dass der Betrieb hier überhaupt weitergeht, haben wir vor allem dem Team zu verdanken, das mit Herzblut, Ausdauer und vielen guten Ideen die Technik pflegt und repariert. Wenn etwas kaputtgeht, gehen hier schnell die Lichter aus." Er betonte, dass ein neues Bad zwar in Vorbereitung sei, der Plan aber noch an vielen Punkten und vor allem am Geld scheitern könne.

Während des Rundgangs im Technikkeller erklärten die beiden Schwimmmeister Lars Schlotter und Axel Staffel den Teilnehmern, wie die verschiedenen Filteranlagen, Pumpen, Heizung und Lüftung funktionieren. Die meisten Elemente sind 30 Jahre alt, Ersatzteile gibt es nicht mehr und der Energiebedarf ist riesig. "Wenn eine Komponente ausfällt und wir sie nicht selbst reparieren können, kann das zum Ausfall des gesamten Systems und damit zur Schließung des Bades führen", so die beiden Experten. Die Teilnehmer, darunter viele Stammgäste des Bades, zollten den Schwimmmeistern Respekt: "Das ist ja viel mehr als Schlendern am Beckenrand." Tatsächlich, so Schlotter und Staffel, seien sie Techniker, Bastler, Chemiker, EDV-Spezialisten für das Kassensystem, Ausbilder für Nachwuchskräfte, Badeaufsicht, Rettungsschwimmer, Ersthelfer, Ordnungshüter, Schwimmlehrer, Trainingsleiter für Aqua Jogging und Wassergymnastik, Prüfer für Schwimmabzeichen und nun auch Berater für die Vorbereitung des neuen Bads. "Diese Vielfalt macht unseren Beruf so interessant." Im Landebecken der Röhrenrutsche erklärten sie, warum diese nicht mehr genutzt werden kann: Das Material sei durch die Temperaturschwankungen extrem rissig geworden. Das konnten die Teilnehmer im Landebecken nicht nur sehen, sondern auch ertasten. (VG Montabaur)