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Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz haben sich im Gespräch mit LKA-Präsident Johannes Kunz und Ermittlern persönlich ein Bild von der herausfordernden Arbeit der mit Kindesmissbrauchsfällen betrauten Kriminalbeamtinnen und -beamten gemacht. Sie betonten die Unterstützung durch die Landesregierung.

„Die Ermittlerinnen und Ermittler üben eine sehr belastende Tätigkeit aus, wenn sie Bilder und Videos mit Missbrauchshandlungen sichten. Gleichzeitig wird im Gespräch mit ihnen deutlich, welch hohe Motivation sie leitet, die hinter diesen Missbrauchstaten stehenden Täter zu überführen und sie konsequent ihrer Bestrafung durch die Justiz zuzuführen. Wir kämpfen entschieden gegen Kindesmissbrauch. Kein Täter darf sich vor Entdeckung sicher fühlen. Sexueller Missbrauch fügt Kindern ein unermessliches Leid zu, unter dem sie ein Leben lang leiden“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie und Innenminister Lewentz dankten LKA-Präsident Johannes Kunz und den anwesenden Ermittlern stellvertretend für alle in diesem Deliktbereich eingesetzten Polizeikräfte. Täglich sei ihre Arbeit geprägt von dem unsäglichen Leid, das Kindern und Jugendlichen durch die Begehung dieser Taten widerfahre.

„Hinter jedem Bild steht ein Kind, das missbraucht wurde. Aber mit jeder aufgeklärten Sexualstraftat leistet die Polizei einen wichtigen Beitrag, um die Täter zu stellen und vor allem möglichst viele Opfer vor weiteren Taten dieser abscheulichen Kriminalitätsformen zu bewahren“, betonte Lewentz. Daher nehme sich die Polizei dieser Herausforderung im Sinne der Kinder und Jugendlichen mit kriminalistischer Detailarbeit an.

Johannes Kunz, Präsident des Landeskriminalamtes, betonte die Internationalität des Phänomens, welches sich auch in steigenden Fällen in Rheinland-Pfalz ausdrückt. Sein Blick gilt ebenfalls den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern innerhalb der Polizei, die mit der Bearbeitung dieser Fälle betraut sind. „Wir achten darauf, den Kolleginnen und Kollegen immer wieder Unterstützung anzubieten, damit diese oft auch persönlich belastende Beschäftigung keine dauerhaften Spuren hinterlässt“, sagte Kunz.

In Rheinland-Pfalz sind die Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern von 647 Fällen im Jahr 2019 auf 670 Fälle im Jahr 2020 und damit um 23 Taten (+3,6%) angestiegen. Der Mittelwert der Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern liegt für die Jahre 2011 bis 2020 bei 665 Fällen.

Bei der Verbreitung von Abbildungen der Missbrauchstaten war im Jahr 2020 in Rheinland-Pfalz im Vergleich mit dem Vorjahr hingegen ein starker Anstieg von 681 Fällen um 357 Taten (+ 52,4%) auf 1.038 Delikte zu verzeichnen. Die Fallzahlensteigerungen sind auch auf die zunehmende Nutzung von Smartphones und anderen internetfähigen Endgeräten zurückzuführen. Die Verfügbarkeit und die zunehmende Nutzung elektronischer Medien (Facebook, WhatsApp etc.) fördern die schnelle Verbreitung von Bild- und Videodateien an relativ große Nutzergruppen. Abbildungen von Kindesmissbrauch werden auch zwischen Schülerinnen und Schülern innerhalb von Chatgruppen geteilt. Hierbei wirken gruppendynamische Prozesse, die zu einer Herabsetzung von Hemmschwellen und des Unrechtsbewusstseins führen können. Wenngleich derartigen Verhaltensweisen keine pädophilen Neigungen zugrunde liegen müssen, handelt es sich grundsätzlich um strafrechtlich relevante Handlungen, die angezeigt werden und so ebenfalls zu den Fallzahlensteigerungen beitragen. (Quelle Staatskanzlei Mainz)