Im dritten Monat in Folge fällt die Erwerbslosenquote des Arbeitsagenturbezirks Montabaur um 0,1 Punkte und liegt jetzt bei 4,0 Prozent. Vor einem Jahr waren es 3,8 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen liegt bei insgesamt 7.439. Im Mai sind damit 169 Menschen weniger arbeitslos als noch im April, allerdings sind es 453 mehr als vor einem Jahr.
„Die Wirtschaftsweisen haben ihre Prognose für 2025 mittlerweile korrigiert und gehen jetzt nicht mehr von einem leichten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts aus, sondern erwarten eher eine Stagnation. Die erneute Senkung der Arbeitslosigkeit in unserem Agenturbezirk ist demnach eine insgesamt erfreuliche Entwicklung.“ Erklärt Dieter Knopp, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Montabaur.
Unternehmen stellen zurückhaltender ein – aber sie stellen ein. Im Mai wurden der Arbeitsagentur 453 neue Stellenangebote gemeldet – 82 weniger als im April, aber 45 mehr als im Mai des Vorjahres. Aktuell kann die Arbeitsagentur 3.040 Jobs anbieten. Die meisten freien Stellen gibt es in den Branchen wirtschaftliche Dienstleistungen, verarbeitendes Gewerbe, Handel, Baugewerbe und Gesundheits- und Sozialwesen.
Die Arbeitslosigkeit ist keine starre Größe, es ist Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. So liegen die Zugänge (aus einer Erwerbstätigkeit) und die Abgänge (in eine Erwerbstätigkeit) im aktuellen Monat zahlenmäßig nahezu gleichauf. Im Mai haben sich 663 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 114 weniger als im April und 25 weniger als im Vorjahresmonat. Auf der anderen Seite haben 644 Personen eine neue Beschäftigung gefunden, 138 weniger als im Vormonat – aber 90 mehr als im Mai 2024.
Ein besonderes Augenmerk liegt bei den Menschen, die länger ohne Beschäftigung sind; deren Perspektiven am Arbeitsmarkt sind besonders gering. Etwa ein Viertel aller Arbeitslosen ist seit mehr als einem Jahr ohne Beschäftigung und gelten damit als langzeitarbeitslos; aktuell sind dies 1.913 Männer und Frauen. Die meisten (1.645) leben von der Grundsicherung und werden von den Jobcentern Rhein-Lahn und Westerwald betreut. Die Zahl dieser Personengruppe erreicht mit einem Anteil von 25,7 Prozent den höchsten Wert der letzten fünf Jahre.
Diese Entwicklung ist nicht zuletzt das Ergebnis der seit drei Jahren anhaltend schwierigen Wirtschaftslage und den veränderten Anforderungen an die Qualifikationen von Arbeitskräften. Gut ausgebildete Menschen, mit marktnahen Kenntnissen sind weniger vom Verlust des Arbeitsplatzes und anhaltender Arbeitslosigkeit bedroht als jene, die geringere bzw. veraltete Qualifikationen aufweisen. „Je länger ein Mensch arbeitslos ist oder mit der Grundsicherung auskommen muss, umso problematischer wird es für ihn, wieder auf Dauer im Erwerbsleben Fuß zu fassen.“ Sagt Dieter Knopp. – „Qualifikation öffnet die Tür zu neuen Jobs. Die wirkungsvollste Methode ist, die beruflichen Qualifikationen aktuell zu halten und auszubauen. Deshalb ist es unser vorrangiges Ziel, Arbeitslose zu fördern und ihre Chancen auf eine neue Anstellung zu erhöhen.“
In den beiden Landkreisen, die den Agenturbezirk Montabaur bilden, bietet sich folgendes Bild: Im Westerwaldkreis werden derzeit 4.560 Personen ohne Job gezählt; das sind 90 weniger als im April und 267 mehr als im Mai 2024. Die Quote liegt bei 3,9 Prozent – vor einem Monat waren es 4,0 und vor einem Jahr 3,7 Prozent.
Der Rhein-Lahn-Kreis hat mit 2.879 Arbeitslosen 79 weniger als im Mai aber 186 mehr als vor einem Jahr. Die Quote beträgt aktuell 4,3 Prozent – nach 4,4 im April und 4,1 im Mai 2024. (Arbeitsagentur Montabaur)