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20180713 Glasfaser Projekt WesterwaldkreisMONTABAUR. Ein Mammutprojekt ist abgeschlossen: Vorzeitig, nach nur fünf statt sieben Jahren Bauzeit, schließt die Unternehmensgruppe Energieversorgung Mittelrhein (evm-Gruppe) das Projekt „Kabel 3.0“ im Westerwaldkreis ab. Bereits Ende 2017 wurde die Hauptschlagader der neuen Datenautobahn fertiggestellt, die fast den gesamten Landkreis mit Bandbreiten bis zu 300 Megabit pro Sekunde versorgt. Von diesen Hauptleitungen wurden die einzelnen Ortschaften nun ebenfalls an das Breitbandnetz angeschlossen. Über insgesamt sechs neue Hauptnetzkonten, den „Points of Presence“ und über 150 Glasfaserknotenpunkten, den „Fiber-Nodes“, wurde ein Hochgeschwindigkeitsnetz errichtet. Verlegt hatten die rund 250 Kilometer Glasfaserkabel die evm-Töchter KEVAG Telekom (KTK) und Energienetze Mittelrhein (enm).
„Der Ausbau unseres Kabelnetzes zum Hochgeschwindigkeitsnetz im Westerwaldkreis ist abgeschlossen – und das zwei Jahre früher als geplant“, freut sich Bernd Gowitzke, Geschäftsführer der KEVAG Telekom. „Das ist ein wichtiger Meilenstein für die Infrastrukturentwicklung der Region.“ Gut 20 Millionen Euro hatte die evm-Gruppe hier investiert. Aus gutem Grund: „Als Unternehmen aus der Region fühlen wir uns mit verantwortlich für die Lebensqualität der Menschen vor Ort“, erklärt Bernd Wieczorek, evm-Vorstandsmitglied. „Eine hohe Versorgungsqualität ist ein zentraler Bestandteil dafür – sowohl bei Strom, Erdgas und Wärme, wie auch beim Internet. Hier investieren wir stetig in unsere Netze.“


Westerwald als Vorzeigeprojekt
Exakt 158 Ortsgemeinden wurden im Westerwaldkreis an das Glasfasernetz angeschlossen und surfen jetzt mit Hochgeschwindigkeit. Das ist nicht nur gut für die Anwohner, sondern auch für die Region. „Das schnelle Internet gewinnt weiter an Bedeutung, wenn es um die Standortwahl geht, sowohl für Unternehmen als auch für den Lebensmittelpunkt. Mit diesem Breitbandnetz schafft die evm-Gruppe eine sehr gute Grundstruktur und investiert in die Zukunft der Region“ lobt Kurt Schüler, Erster Kreisbeigeordneter des Landkreis Westerwald. Dem stimmt auch Katharina Schlag, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis zu und ergänzt: „Wir treffen zurzeit Vorbereitungen, um die noch bestehenden „weißen Flecken“ zu erschließen. Die Versorgung ist jetzt auf einem guten Niveau, aber das langfristige Ziel einer flächendeckenden Glasfaserversorgung für den Westerwaldkreis haben wir weiterihn im Blick und freuen uns über Anbieter, die uns dabei unterstützen.“
2017 ist die KEVAG Telekom dem von Ministerpräsidentin Malu Dreyer unterstützten Netzbündnis für den Breitbandausbau in Rheinland-Pfalz beigetreten. „Wir sehen uns als wichtigen Mitspieler beim Breitbandausbau im Land und sind dem Bündnis deshalb aus Überzeugung beigetreten“, erklärt Bernd Gowitzke. „Im Westerwald konnten wir in den letzten Jahren zeigen, dass wir unsere Verantwortung ernst nehmen.“ Zum schnellen Abschluss des Projekts im Westerwaldkreis hat auch eine gute und langfristige Planung beigetragen. Bereits in den 1990er-Jahren hat die damalige KEVAG begonnen, Kabelfernsehen über das sogenannte Breitbandkabel im Westerwald anzubieten. In einem Pilotprojekt 2005 nutzte die KEVAG Telekom diese Breitbandkabel, um einige Netze rund um Koblenz mit schnellem Internet zu versorgen. Mit diesem Erfahrungsschatz im Rücken startete das Unternehmen das „Projekt Kabel 3.0“ für den Westerwaldkreis.
Glasfaser und Versorgungssicherheit
Die neue Glasfaser bringt den Westerwäldern nicht nur schnelles Internet, sondern auch eine höhere Versorgungssicherheit. Über das neue Glasfasernetz können dank der hohen Bandbreiten zukünftig auch Energieerzeugungs- und Verteilungsanlagen der enm sicher und zuverlässig gesteuert werden. In vielen dezentralen Anlagen wird heute Strom aus erneuerbaren Energien wie Sonne und Wind erzeugt. Im Westerwald zum Beispiel in dem von der evm vor kurzem erweiterten Windpark Höhn oder im Solarpark Hachenburg.
Das Angebot der Natur richtet sich aber nicht nach dem momentanen Bedarf. Das heißt, der Netzbetreiber muss für einen Ausgleich sorgen, damit die Stromversorgung sicher funktioniert. Denn das tut sie nur, wenn ins Netz immer genau so viel elektrische Energie eingespeist wird, wie gerade nachgefragt wird. „Netzbetreiber müssen die Strommengen aktiv managen – verkaufen, speichern oder zukaufen, je nach Situation“, führt das Vorstandsmitglied aus. „Das ist eine hochkomplexe technische wie logistische Angelegenheit, die bei weiterem Fortschritt der Energiewende eine intelligente Steuerung des Netzes voraussetzt“, ergänzt er. Eine solche erfordere den Anschluss an das Glasfasernetz für den notwendigen Datenaustausch.