Die Tabelle und die jüngsten Erfolge ausblenden, volle Konzentration auf die nächsten Aufgaben: Die EG Diez-Limburg spielt in der Regionalliga West am Freitag gegen den Tabellensechsten Soest (Eissporthalle Diez, 20.30 Uhr) und am Sonntag beim Tabellenletzten in Lauterbach (18 Uhr). „Jede Spitzenmannschaft hat längst erkannt: Das Schlimmste, was du tun kannst, ist einen Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen“, sagt Rockets-Trainer Arno Lörsch. Der Tabellenzweite könnte mit einem Heimsieg erstmals an die Spitze der Regionalliga West springen, weil der Ligaprimus aus Herford spielfrei hat. Viel wichtiger als diese Momentaufnahme wäre jedoch, sportlich weiter in der Spur zu bleiben. Und das wird gegen die Bördeindianer und die Luchse alles andere als ein Selbstläufer.
Foto: fischkoppMedien/EGDL (Matt Fischer)
Stell dir vor, du spielst an einem Wochenende beim Tabellenführer in Herford und gegen den Meister aus Hamm - und du gewinnst beide Spiele. Dieses Kunststück ist in der Vorwoche den Bördeindianern aus Soest gelungen, die sowohl die Ice Dragons (3:2 nach Penaltyschießen) als auch Hamm (1:0) besiegten. „Soest ist für mich die Mannschaft der Stunde“, sagt Arno Lörsch. „Sie haben im Vergleich zu den Topteams weniger Mittel, fahren aber dennoch hervorragende Ergebnisse ein.“
Ein Garant für den Erfolg: die starke Abwehrarbeit. „Soest hat eine superstarke Defensive“, lobt der EGDL-Trainer. Gegen die beiden Spitzenteams kassierte man nur zwei Gegentore. „Ein Gegner, der von dir äußerste Geduld verlangt. Sie erkennen Fehler sofort und sind dann in der Lage, diese auch umgehend zu bestrafen. Und dann können schon wenige Tore ausreichen, um ein Spiel zu gewinnen. Weil das Team offensiv mit Spielern wie Martin Juricek und Ernst Reschetnikow torgefährliche Denker und Lenker im Team hat. Mit Fleischer und Nickel kann sich Soest zudem auf zwei sehr starke Keeper verlassen.“
Das erste Aufeinandertreffen in Diez Mitte Oktober hatte die EGDL mit 8:3 gewonnen. Doch die Bördeindianer haben sich seither deutlich stabilisiert und sind derzeit das stärkste Team hinter den enteilten „Top Five“-Mannschaften in der Regionalliga. „Wir werden einen kühlen Kopf bewahren müssen und dürfen an der starken Defensive nicht verzweifeln. Unsere Aufgabe wird es sein, aggressiv zum Tor zu gehen und unsere Chancen zu nutzen. Defensiv müssen wir clever sein und dürfen keine Konter zulassen.“
Nicht anders lautet die Marschroute für die Auswärtsfahrt nach Lauterbach am Sonntag. Bisher konnten die Rockets die beiden Heimspiele gegen die Luchse jeweils zweistellig gewinnen. „Interessiert nicht“, sagt Lörsch. „Diese Ergebnisse streichen wir mal schön aus den Köpfen. In Lauterbach wird das ein ganz anderes Spiel.“ Hamm und Ratingen hatten dort zuletzt verloren, nur ungern wollen sich die Rockets in diese Liste einreihen. „Ich erwarte die Luchse daheim deutlich motivierter und aggressiver. Es gibt in dieser Liga keine Mannschaft, die du im Vorbeigehen schlagen kannst. Wenn du ein solches Spiel wegen der falschen Einstellung verlierst, sind die tollen Ergebnisse davor nur noch die Hälfte wert.“
Personell wird das Wochenende gleichwohl zu einer Herausforderung für die EGDL. Topscorer Joey Davies fällt nach überstandener Operation noch vier Wochen aus, Marijus Maier ist ebenfalls noch an der Leiste verletzt. Neu hinzugekommen ist eine Verletzung von Dominik Kail an der Hüfte, der Stürmer fällt ebenso wie der langzeitverletzte Dennis Stroeks aus. Hoffnung besteht hingegen bei Pierre Wex und Philipp Maier, beide sollten am Wochenende wieder einsatzfähig sein. In beiden Spielen erhalten die Rockets personelle Verstärkung vom Kooperationspartner aus Bad Nauheim. Und auch der Tscheche Jakub Zdenek ist als Ersatz für Davis für das Wochenende fest eingeplant.
„Wir funktionieren sehr gut als Kollektiv und sind nicht von einzelnen Spielern abhängig“, sagt Lörsch. „Natürlich sind die Ausfälle eine Herausforderung. Aber die Mannschaft muss sich ihrer Stärke und ihrer Möglichkeiten bewusst sein. Wir haben auch schon ohne Joey Spiele gewonnen wie gegen Neuwied und in Ratingen. Bei der blauen Reihe um Florian Böhm ist zuletzt der Knoten geplatzt, sie kann für uns genauso Spiele gewinnen wie die rote Reihe um Matt Fischer und Konstantin Firsanov. Jeder einzelne Spieler ist gefragt, sich weiterhin so einzubringen wie zuletzt. Dann können wir auch die Ausfälle kompensieren.“