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● Während der Rohöl-Preis seit mehr als einer Woche fällt, bewegen sich die Spritpreise weiter auf Rekordniveau. Wie kommt das? Und wie war die Korrelation in der Vergangenheit?
Der Rohölpreis ist in den vergangenen Tagen deutlich gesunken, ohne dass sich diese Entwicklung bei den Spritpreisen niedergeschlagen hätte. Diese verharren auf hohem Niveau. So lag der Rohölpreis beispielsweise zum Monatswechsel auf dem gleichen Niveau wie heute. Die Benzinpreise liegen jedoch rund 38 Cent, die Dieselpreise sogar rund 56 Cent über dem Preis zum Monatswechsel.

● Haben sich die Margen der Öl-Konzerne also verbessert? Wenn ja, wie stark? Und nutzen sie womöglich die angekündigten Tank-Rabatte als Mittel, ihre Margen zu verbessern ?
Es ist davon auszugehen, dass kriegsbedingte Sonderfaktoren wie Liefer- und Transportschwierigkeiten den Spritpreis beeinflussen. Die Dimension der Entkopplung von Spritpreis- und Rohölentwicklung ist damit nach Einschätzung des ADAC jedoch nicht zu erklären. An welcher Stelle, Marktteilnehmer profitieren, ist schwer zu sagen. Tank-Rabatte sollen Verbraucher entlasten, können aber durchaus auch dazu führen, dass der Druck auf die Mineralölwirtschaft sinkt, Preise zu senken.

● Gäbe es andere geeignete politische Maßnahmen, um den Spritpreis zu drücken?
Eine vorübergehende Entlastung bei der Mehrwertsteuer auf Kraftstoffe würde den Autofahrern helfen, bringt aber für Logistik- und Verkehrsunternehmen keine Entlastung. Die EU müsste auch aktiv werden, um den Mitgliedstaaten mehr Flexibilität bei Entlastungen zu schaffen. Insofern haben die Mineralölunternehmen mit ihrer Preispolitik kurzfristig den stärksten Hebel.

● Fahren die Rheinland-Pfälzer vermehrt über die Grenzen, um in Luxemburg zu tanken?
Je mehr der Sprit in Deutschland koste, desto attraktiver werden in den Grenzregionen auch die Fahrten zu Tankstellen im Ausland. Aktuell beobachten wir einen vermehrten Tank-Tourismus nach Luxemburg. Eine längere Extrafahrt (zb ab 10/15km) sollte man sich unter ökologischen Gesichtspunkten aber gut überlegen.

● Was müssen die Fahrer/innen beim Tanken im Grenzgebiet beachten?
Ein Transport von mehreren Kanistern Benzin ist nicht gestattet, da die unter die Gefahrengutverordnung fällt. In Deutschland darf in Privatfahrzeugen die Gesamtmenge von 60 Litern je Reservebehälter nicht überschritten werden. Der Kanister muss entweder über eine UN- oder Reservekraftstoffkanister- Zulassung (RKK) verfügen. Die entsprechende Kennzeichnung ist am Behälter eingeprägt. Um eine Gefährdung für die Insassen möglichst gering zu halten, sollte der Kanister so weit wie möglich von den Personen im Fahrzeug entfernt, also am besten im Kofferraum, gesichert verstaut werden. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich aber, nicht mehr als 10 Liter Kraftstoff mitzunehmen. In Luxemburg ist die Mitnahmen von Reservekanistern gänzlich verboten. (Quelle ADAC Mittelrhein)