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Der Frühling naht, die Sonne hat verschiedene Blumen schon aus dem Winterschlaf geweckt und zahlreiche Sträucher zeigen eine weit vorangeschrittene Knospenbildung. Es ist die Jahreszeit, in der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtgärtnerei mit ihren Pflanzarbeiten das Wachstum für die kommenden Monate vorgeben. Immer mehr geht die Stadtgärtnerei dazu über, mit ihrem Einsatz mittel- und langfristige Anlagen zu schaffen – wie jetzt in Staffel.

In der Diezer Straße ist das Team mit Nina Neurohr, Kevin Dajka, Andrè Fischer und Felix Carl dabei, einen Naturerlebnisplatz anzulegen. Unterstützt werden sie dabei vom Bauhof, der die Materialtransporte übernimmt. Der neu gestaltete Platz soll künftig dazu dienen, ein wenig Ruhe zu finden, will gleichzeitig neugierig auf Leben machen und lädt zum Erforschen von Fauna und Flora ein. Dabei ist auch eine Verbindung zum Schulplatz geplant, der ebenfalls neu bepflanzt werden soll.

Lars Longen, stellvertretender Leiter der Stadtgärtnerei, setzt dabei auf attraktive Staudenmischen, die mit einem reduzierten Pflegeaufwand aufkommen und gleichzeitig eine biologische Vielfalt auf kleinem Raum ermöglichen. Ergänzt werden die Staudenmischungen mit der Ansaat von Blühwiesen. Und für diejenigen, die Ruhe und gleichzeitig ein wenig Unterhaltung suchen, wird dort künftig sogar ein Bücherregal zur Verfügung stehen.

Drei Schlagworte sind für die Stadtgärtnerei eine klare Richtschnur: nachhaltig, biodivers (vielfältig) und regional. Das wird nun auch in Staffel deutlich. Die Einfassungen werden aus Holz und Naturprodukten gefertigt und kommen aus dem Wald in Linter. Bei den Hochbeeten werden zum Beispiel Baumscheiben eingesetzt.

Nach Angaben von Longen ist auch für den Baum, der auf dem Areal stand und aus Gründen der Verkehrssicherung gefällt werden musste, eine Verwendung gefunden worden. Er wird auf dem Areal verbaut und dient als Kleinsthabitat, als Lebensraum für Insekten und Pflanzen. Der Gedanke der Nachhaltigkeit zeigt sich auch im Wegebau. Die dazu benötigten Flächen werden nicht versiegelt, sondern mit einer wassergebundenen Decke versehen. Das dort niedergehende Regenwasser versichert an Ort und Stelle.

Wie der stellvertretende Abteilungsleiter der Stadtgärtnerei weiter erläutert, besteht ein Teil der Wegedecke auch aus Holzstämmen, die dann mit Römischer Kamille bepflanzt werden. Bei der Römischen Kamille handelt es sich um einen begehbaren Bodendecker und somit um Rasenersatz. Die Römische Kamille verbreitet einen Duft, der an Lakritz erinnert. Neben der Römische Kamille gibt es weitere Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Heil- und Küchenkräuter wie Pfefferminze und Katzenminze und Blütenträger wie Mannstreu, Natternkopf oder Hummelschaukel, die vor allem für Insekten wichtig sind.

Die auf dem Areal befindlichen Hochbeete sollen von den Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden, so der Wunsch der Stadtgärtnerei. In die Neugestaltung wird auch das Dach über dem Eingangsschild von Staffel einbezogen, das bekommt von der Stadtgärtnerei eine Begrünung mit Sukkulenten verpasst. „Wir schaffen hier durch eine Vielzahl an ausgewählten Materialien einen kleinen Lebensraum für Pflanzen und Tiere, an dem sich auch die Bürgerinnen und Bürger wohlfühlen sollen“, wirbt der 1. Stadtrat Michael Stanke für das Engagement der Stadtgärtner.

Wenn alles angepflanzt und an Material verbaut ist, verlässt das Team der Stadtgärtnerei den Ort in Staffel. Dabei haben sie an die Bürgerinnen und Bürger, für die sie das Areal angelegt haben, einige Wünsche: Keine Hunde auf die angelegten Flächen lassen und keinen Müll liegen lassen. Die nachhaltige Anlage der Fläche zu würdigen und zu schätzen bedeute auch, das Verblühen und Absterben von Pflanzen zuzulassen und nicht bei jedem erscheinenden Beikraut nach dem Gärtnerteam zu rufen. (Quelle Stadt Limburg)