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20201113 SchulerMoriaNot der Geflüchteten ließ die Jugendlichen nicht los

Bad Marienberg (shg) „Es schmerzt einfach, mit anzusehen, dass Kinder auf der Straße leben müssen. Da war es wie ein Reflex, helfen zu wollen“, beschreibt der 13jährige Giuseppe Guzzo seine Motivation eine Sammelaktion für die Geflüchteten auf Lesbos zu starten. „Das überfüllte Flüchtlingslager in Moria war ja immer wieder Thema in den Nachrichten. Es mangelte an Schlafplätzen, Decken, Kleidung und sanitären Anlagen. Als das Lager dann auch noch abbrannte, wurden die Menschen darüber hinaus obdachlos.“ Giuseppe ist Mitglied in der Schülervertretung des Evangelischen Gymnasiums Bad Marienberg und fand dort Unterstützung. Die Schülervertretung (SV) bildete mit Hilfe der SV-Lehrer und der Schulseelsorge ein 10-köpfiges Aktionsteam. „20.000 Obdachlose- wir wollen helfen“ wurde zum Motto einer Spendenwoche, die mit einer Andacht über die Lautsprecheranlage der Schule von Pfarrer Peter Wagner eingeläutet wurde. Zusätzlich zeigte die SV ein Video, das sie extra als Informationsquelle gedreht hatte, zusätzlich zu Informationsplakaten, die für alle im Foyer ausgestellt wurden.

Schülersprecher Joshua Böer (14) war im Aktionsteam dabei: „Wir wollten die Schüler auf die Situation auf Lesbos aufmerksam machen. Sie sollten auch mit ihren Eltern darüber sprechen. Der Aufruf richtete sich auch an sie. Wir leben hier so privilegiert im Vergleich zu den Menschen dort, und auch ein kleiner Geldbetrag kann schon helfen.“ Die Klassensprecher aller Klassen waren die Sammelstelle für die Spendenaktion, außerdem gab es eine Sammelbox im Sekretariat. Der stellvertretende Schulleiter Alexander Lühr ist stolz auf die Initiative seiner Schüler: „Die Schulleitung fand es klasse, dass die Schüler ganz eigenständig auf diese Idee gekommen sind. Wir haben sofort gesagt: „Klar, macht das!“ Die Schüler haben durch die Medien mitbekommen, was dort auf Lesbos vor sich ging und da wollten sie aus der Ferne spontan helfen. Ihnen war das Thema natürlich ganz nah, weil dort Kinder und Jugendliche besonders betroffen sind.“ In der Sammelwoche kam ein Betrag von 1.250,58 Euro zusammen, der nun auf ein Spendenkonto der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau (EKHN) für die Initiative Lesvos Solidarity eingezahlt wird. Das lokale Netzwerk Lesvos Solidarity hilft vor Ort auf der griechischen Insel und ist für seine herausragende Arbeit 2016 mit dem renommierten Nansen-Refugee-Award des UNHCR ausgezeichnet worden. Spenden an Levos Solidarity sind weiterhin möglich: Spendenkonto: Evangelische Kirche, IBAN: DE27 5206 0410 0004 1000 00, Evangelische Bank, Betreff: Spende Lesbos (Quelle Evangelisches Dekanat Westerwald)