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Die Anstrengungen des LBM zu Erhaltung der hochbelasteten Großbrücken (d. h. Brücken mit einer Länge von über 100 m) im Raum Koblenz werden in den nächsten Jahren kontinuierlich fortgesetzt. Zur Minimierung der Verkehrseinschränkungen ist dabei die Baustellenkoordination von entscheidender Bedeutung.

Die Großbrücken im Raum Koblenz sind in die Jahre gekommen. Mehr als Zweidrittel der Bauwerksfläche im Zuständigkeitsbereich des LBM wurden in den 70er Jahren hergestellt. Innerhalb der bisherigen Nutzungsdauer hat sich die Beanspruchung der Tragwerke aus Schwerverkehr jedoch vervielfacht. Darüber hinaus haben Streusalzeinsatz sowie zahllose Frost- / Tauwechsel ihre Spuren an den massiven Stahl- und Betonkonstruktionen hinterlassen.

Um gravierende Folgeschäden zu vermeiden und die gealterten Bauwerke wieder fit für die Zukunft zu machen, muss der LBM in den nächsten Jahren erheblich in die Brückenertüchtigung investieren. Infolge der inhomogenen Altersstruktur des Bauwerksbestandes lässt der an vielen Bauwerken praktisch zeitgleich anfallende Erhaltungsbedarf kaum Spielraum für Atempausen. Zur Minimierung der Verkehrsbeeinträchtigung sind die umfangreichen Erhaltungsprojekte des LBM nicht nur untereinander, sondern auch mit den Maßnahmen anderer Baulastträger zu koordinieren. Insbesondere auf die Erneuerung der Pfaffendorfer Brücke, welche die Stadt Koblenz in eigener Zuständigkeit innerhalb der nächsten Halbdekade betreibt, ist die LBM-Erhaltungsplanung abzustimmen.

Zur weiteren Intensivierung des Austauschs zwischen dem LBM und anderen Trägern öffentlicher Belange fand am 29. Oktober 2020 eine gemeinsame Besprechung statt, in der die aktuelle Erhaltungsplanung für Großbrücken im Raum Koblenz ausführlich erörtert wurde. Im Ergebnis konnte Einvernehmen über den vorgestellten Grobterminplan erzielt werden. Dieser beinhaltet im Wesentlichen die beiden mittelfristigen Schwerpunktprojekte des LBM im Raum Koblenz:

1. B 327 - Hochstraße Oberwerth
Mit der Ertüchtigung seiner Großbrücken im Raum Koblenz hat der LBM bereits vor zwei Jahren an der Hochstraße Oberwerth, zusammen mit der Hangbrücke Laubachtal, begonnen. Insgesamt über 60.000 m² Brückenfläche umfassen die linksrheinischen Vorlandbrücken der Südbrücke Koblenz. Derzeit werden in einem ersten Bauabschnitt die beiden Richtungsfahrbahnen der rund 35.000 m² großen „Hunsrück-Magistralen“ instandgesetzt. Die laufenden Arbeiten werden voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2021 abgeschlossen. Anfang 2022 soll als zweiter Bauabschnitt der Ast „Südbrücke, Fahrtrichtung B 9“ mit weiteren 10.000 m² Brückenfläche folgen. Dieser muss nach eineinhalb Jahren Bauzeit vollständig instandgesetzt sein, da Mitte 2023 verkehrliche Eingriffe im Rahmen des Ersatzneubaus der Pfaffendorfer Brücke zu erwarten sind.

Während die volle Leistungsfähigkeit der Pfaffendorfer Brücke noch nicht vollständig gegeben ist, erfolgen an der Hochstraße Oberwerth keine Arbeiten an Ästen, die den Rhein querende Verkehre aufnehmen. Dadurch wird sichergestellt, dass im Bereich des Koblenzer Stadtgebiets immer mindestens eine Rheinquerung ohne Verkehrsbeschränkungen gewährleistet ist. Bis zur BUGA 2029 sollen alle linksrheinischen Vorlandbrücken der Südbrücke Koblenz für die zweite Hälfte ihrer Nutzungsdauer umfassend ertüchtigt sein.

2. B 42 - Lahntalbrücke
Südlich von Koblenz beabsichtigt der LBM, im Jahr 2024 die Lahntalbrücke grundhaft instand zu setzen. Im Sinne der Verkehrslenkung soll dies zeitgleich mit dem Ausbau der L 335 zwischen Dachsenhausen und Braubach erfolgen. Da eine halbseitige Verkehrsführung im Baustellenbereich mit Ampelregelung dem vorhandenen Verkehr auf diesem Abschnitt der B 42 nicht gewachsen wäre und bestimmte Arbeitsgänge ohnehin eine vollständige Sperrung der Lahntalbrücke erfordern, hat der LBM sich dazu entschieden, während der Baumaßnahme den Verkehr großräumig umzuleiten und die erforderlichen Arbeiten an der Lahntalbrücke komplett unter Vollsperrung durchzuführen. Positiver Nebeneffekt des freien Baufelds ist ein deutlicher Zeitvorteil: Dank erheblicher Effizienzsteigerungen wird für die Sanierung der rund 7.000 m² großen Brückenfläche eine Bauzeit von höchstens einem Jahr erwartet. Nicht zuletzt um unerwünschte Schleichverkehre im nachgeordneten Netz während der Vollsperrung wirksam zu vermeiden, ist derzeit ein detailliertes Verkehrskonzept in Bearbeitung.

Zur Koordination der Erhaltungsmaßnahmen stehen der LBM und die kommunalen Straßenbauverwaltungen auf operativer Ebene im intensiven Austausch. (Quelle LBM)