Kreis Altenkirchen/Scheuerfeld. Sie stehen rund um die Uhr zur Verfügung, kennen keinen Feierabend, sind überaus effizient – und noch dazu beliebt: Was klingt wie der Traum vom perfekten Mitarbeiter für jeden Unternehmer, ist in der Realität das Erfolgs- und Geschäftsmodell der Martin-Gruppe aus Scheuerfeld. Das Unternehmen ist vor allem wegen seiner Automaten bekannt, die in vielen Firmen und Einrichtungen den kleinen Hunger und großen Durst der Mitarbeiter bzw. Besucher stillen. Gründer Erich Martin hatte 1965 viel Überzeugung und Weitblick bewiesen, als er in die – für eine klassisch metallverarbeitende Region - fast schon exotisch anmutende Branche einstieg.
60 Jahre später ist diese Philosopohie im Unternehmen immer noch allgegenwärtig. „Unser Geschäft hatte und hat immer etwas mit Mut zu tun“, betonte jetzt Geschäftsführer Timo Martin bei einem Besuch von Landrat Dr. Peter Enders. Dieser war gemeinsam mit Wirtschaftsförderer Lars Kober aus Anlass des Firmenjubiläums nach Scheuerfeld gekommen, um seitens des Kreises zu gratulieren. Den Glückwünschen schloss sich auch Ortsbürgermeister Harald Dohm, denn der Betrieb mit seinen drei Standorten ist mit aktuell 64 Beschäftigten ein wichtiger Arbeitgeber für die Gemeinde und eng mit dem Leben vor Ort verbunden. Bestes Beispiel: Wer hier als berufstätige Mutter kurz den Arbeitsplatz verlassen muss, um ein krankes Kind aus der Schule abzuholen, muss garantiert keinen schriftlichen Antrag stellen.
In dritter Generation wird das Unternehmen von Timo Martin und seiner Schwester Inga Martin geführt. Beide hatten 2018 die Geschäftsführung von Vater Bernd übernommen. Und mit jedem Wechsel gibt es auch neue Ideen, um den Betrieb zukunftssicher aufzustellen. Dabei sind die Vollservice-Automaten immer noch das Kerngeschäft. 1100 an der Zahl finden sich in einem Umkreis von rund 65 Kilometern, inzwischen sogar interaktiv mit dem Kunden kommunizierend. Hinzu kommen 550 Automaten in der technischen Betreuung. Weitere Standbeine der Gruppe sind die vollautomatisierten Tante-Martin-Minimärkte, die sich gerade in Krankenhäusern großer Beliebtheit /erfreuen, und der Bereich „Ausgabeprofi 24/7“ Dahinter verbirgt sich die – natürlich – ebenfalls vollautomatisierte Ausgabe von Material. Unternehmen können so Kosten senken, Arbeitszeit sparen und die Produktivität erhöhen. Überall können sich die Kunden auf einen Rund-um-Service verlassen.
Dreh- und Angelpunkt für alle Aktivitäten im Westerwald, im Siegerland und im Sauerland ist und bleibt Scheuerfeld, wie Inga Martin den Gästen erläuterte. Die Martin-Gruppe ist permanent dabei, eigene Abläufe vor Ort im Sinne einer effizienten Logistik zu verbessern. So sind mittlerweile Telemetrie-Module in allen Automaten für eine optimale Bedarfsplanung Standard.
Die Geschäftsführung wollte bei dem Besuch aber auch nicht verhehlen, dass es momentan Zeiten großer Herausforderungen sind. Neben bürokratischen Hemmnissen wirken sich auch Negativ-Entwicklungen wie z.B. Personalabbau bei großen Partnern unmittelbar auf das Geschäft aus. „Ich werde mir einige Dinge als ,Hausaufgabe‘ mit in die Kreisverwaltung nehmen“, sagte Landrat Enders Unterstützung zu. „Denn bei der Martin-Gruppe zeigt sich einmal mehr, dass es in erster Linie die inhabergeführten und standorttreuen Unternehmen sind, die das Rückgrat unserer Wirtschaft im Kreis bilden.“ (Kreis Altenkirchen)